Der Hype um Wolfmother scheint etwas abgeklungen zu sein, anders lässt es sich nicht erklären, dass das Jovel in Münster nicht ausverkauft ist. Das neueste Werk der Band aus Down Under VICTORIOUS, welches im Frühjahr 2016 erschien, erreichte interessanterweise mit Platz 9 aber die bei weitem höchste Chartposition Wolfmothers in Deutschland.
Doch bevor das Trio ihre Songs vorstellen kann, gehört dem Support Mother’s Cake die Bühne. Die Band stammt aus dem Nachbarland Österreich und pflegen durchaus einen ähnlichen Sound zu spielen wie Wolfmother. Auch diese Combo erinnert schwer an den Stil von Black Sabbath und Mars Volta. Leider geraten der Gesang und die Stimme von Frontmann Yves Krismer eine Spur zu dünn, als dass dieser mitreißen könnte. Das schaffen die Melodien instrumentiert mit Gitarre, Bass und Schlagzeug schon eher. Für minutenlanges Gitarrenspiel in Perfektion erntet das Trio aber respektablen Applaus.
Mit eben solchem werden die Männer um Sänger Andrew Stockdale nach dem Umbau auf der Bühne gegen 21 Uhr begrüßt. Und die Drei sind sofort da. Druckvoll und sehr laut hallen ihre Stücke durch das Jovel. Der Sound ist der Location angemessen, aber nicht sehr gut. Etwas zu viel Bass dröhnt aus den Boxen, was aber auch standortabhängig ist. Viel Entertainment auf der Bühne gibt es nicht, die Jungs bewegen sich kaum, sondern bleiben auf ihren Plätzen. In den vorderen Zuschauerreihen wird sich bewegt und getanzt und es gibt vereinzelt Stage Diving oder es wird im Takt zur Musik geklatscht. Richtig brennt der Saal dann allerdings doch nur bei den Singles und Hits wie „Dimension“ oder „Joker & the Thief“. Da wird mitgesungen und der Refrain vollendet sowie mit Lichteffekten gespielt. Gut für die Stimmung ist, dass das wohl beliebteste Werk der Australier WOLFMOTHER den Löwenanteil mit sieben Tracks in der Show stellt. Besonders beliebt bei den Münsteranern macht sich Stockdale, indem er das Flair Münsters lobt.
Bevor das Konzert dann Längen bekommt, beenden Wolfmother nach exakt 90 Minuten einen tollen Gig mit zwei Zugaben, der vor allem durch Spielfreude glänzt. Beide Seiten – Band und Fans – schätzen sich über den Abend sehr und für den Fan des Rocks gibt es eineinhalb Stunden druckvollen und lauten Rock ohne Pause. Was will man mehr?
Setlist:
Victorious
New Moon Rising
Woman
By the Sword (Slash-Cover)
White Unicorn
Gypsy Caravan
Pyramid
California Queen
How Many Times
Love Train
Dimension
Colossal
Pretty Peggy
Joker & the Thief