THE WOMBATS sind seit Jahren eine stabile Größe im Indie-Kosmos. Dass sie es nach 15-jährigem Bandbestehen immer noch drauf haben, bewiesen die drei Liverpooler am vergangenen Samstag im Kölner E-Werk.
Der Start in den Abend ist etwas holprig. Das Konzert beginnt schon eine halbe Stunde früher als vorher kommuniziert. Das ist schade, da bei THE NIGHT CAFÉ noch etliche Konzertbesucher vor der Halle ihre Kaltgetränke genießen und nur die wenigsten dem Treiben auf der Bühne folgen. Durch den vorgezogenen Konzertbeginn ebenfalls spät dran, können aber die letzten beiden Songs sehr überzeugen. Diese Band sollte man definitiv auf dem Radar haben.
Obwohl das Konzert restlos ausverkauft ist, hat man auch beim zweiten Support noch erstaunlich viel Beinfreiheit. Lieber tummelt sich das Publikum bei dem guten Wetter im Außenbereich der Halle, statt im stickigen Konzertsaal zu verharren. Dabei entgeht dem Großteil der Besucher das grandiose Set von THE MAGIC GANG. Auch hier haben die WOMBATS (oder wohl eher die Booker) ein gutes Händchen bewiesen, denn auch die zweite Band an diesem Abend sollte man im Auge behalten.
Nachdem die Brightoner die Bühne verlassen haben, beginnt der Umbau und der Saal füllt sich zunehmend. „Beautiful People Will Ruin Your Life“, das vierte Studio-Album der WOMBATS, erfreut sich nicht so großer Beliebtheit wie die früheren Werke. So schnappt man immer wieder einen Satz auf: „Hoffentlich spielen sie nicht so viel vom neuen Album“. Diesen Gefallen tun sie ihren Fans an diesem Abend nicht.
Das Konzert wird mit dem Opener des neuen Albums, „Cheetah Tongue“, eröffnet und auch sonst finden sich auffällig viele neue Songs in der Set-List. THE WOMBATS spielen fast alle Lieder des kompletten Albums. Auch wenn davon einige sichtlich genervt sind – der Nebenmann checkt den Börsenkurs, wieder ein anderer schaut derweil YouTube-Videos – so gibt es doch viele Fans, die auch die neuen Songs abfeiern und textsicher mitsingen.
Im Allgemeinen ist die Stimmung fantastisch. Es herrschen auch die besten Rahmenbedingungen: Den ganzen Tag über schien die Sonne bei sommerlichen Temperaturen, es ist Samstagabend, das Konzert wurde trotz Ausverkauf nicht in das gegenübergelegene Palladium verlegt (puh!) und eine grandiose Indie-Band steht in Topform auf der Bühne.
Bei „Let’s Dance To Joy Division“, dem Ende des regulären Sets, erreicht die Stimmung ihren absoluten Höhepunkt und wirklich jeder im Raum tanzt ausgelassen. Die Liverpooler beenden ihr gelungenes Konzert mit „Greek Tragedy“.