Als 2015 das Debüt „The Epic“ von Kamasi Washington erschien, stand die Musikwelt Kopf. Ein dreistündiges Jazzalbum mit John Coltrane Assoziationen, 70er-Fusion und dem Groove aus R’n’B-Funk, angereichert mit dem Spirit der Black-Lives-Matter-Bewegung. Das war in einigen Kreisen, die mit (experimentellem) Hip-Hop vielleicht nicht so viel anfangen (konnten), eine (kleine bis mittelgroße) Sensation. Dabei konnte der scheue Künstler bereits auf einige interessante Arbeiten und Zusammenarbeiten zurückblicken. Der damals 34-jährige amerikanische Tenorsaxophonist hatte zuvor die Platten „You’re Dead“ von FLYING LOTUS und das Meisterwerk „To Pimp A Butterfly“ von Kendrick Lamar mit seinem Spiel veredelt. Nach seinem Studium der Musikethnologie an der University of California in Los Angeles spielte er gemeinsam mit seinem Freund Stephen Bruner (THUNDERCAT) in der Jazzformation YOUNG JAZZ GIANTS und veröffentliche seine Musik ohne Plattenfirma im Rücken – auf eigene Faust und Rechnung.
Letzten Sonntag legte er beinahe das traditionsreiche Inntöne-Festival in Oberösterreich lahm. Sein Auftritt fand Sonntags – am letzten Festivalabend statt. Erstmal ließ er sich auf „nur“ zwei Stunden Aufbauzeit und Soundcheck runterhandeln. Normalerweise werden dafür von seinem Team sechs Stunden einkalkuliert. Das Festival findet in einer Art Konzert-Scheune statt. Dem Publikum wurde der Auftritt für 22 Uhr angekündigt. Wie gesagt, der Aufbau und Soundcheck hat wohl etwas länger gedauert. Es sollen sich tumultartige Szenen vorm Scheunentor abgespielt haben, bevor das Konzert dann endlich um halb 12 startete. Danach jammte er noch bis 5 Uhr morgens im Saustall – der After-Show Location – weiter, um sich dann zum Frühstück etwas Schweinebraten zu gönnen. Prince hat sich 1998 ja auch mal zum mehrstündigen Jam in der Live Music Hall eingefunden.
Wir können sehr gespannt sein. Es wird auf jeden Fall sehr laut werden!
Tickets gibt es hier: http://cbe-cologne.de/events/mai-2018/kamasi-washington-2/