Will Toledo, der 25-jährige Kopf von Car Seat Headrest, hatte bereits bevor er zu Matador Records ging, seine erste Platte 2015 veröffentlicht. Knapp ein Dutzend Alben spielte er nahezu im Alleingang ein. Teilweise auch auf der Rückbank seines Autos. Daher auch der Name Car Seat Headrest.
Über die Adoleszens in der Vorstadthölle hat außer Arcade Fire keiner in den letzten Jahren schönere und gnadenlosere Songs geschrieben. Der Indierock Will Toledos war dabei schon immer ziemlich zynisch. Die Kelly Family des Indiepop musste dafür erst einen folgenschweren Ausflug in die Clubmusik unternehmen, um festzustellen, dass das Leben hart aber ungerecht ist. Den bisherigen Höhepunkt der Diskographie des Slacker-Wunderkindes stellt mit Sicherheit sein 2016er Album TEENS OF DENIAL dar. Eins der besten Alben von 2016. Den New Wave Spaßverderbern von den Cars gefiel es nicht so gut, dass Toledo in seinem Song “Just What I Needed/Not Just What I Needed“ den Text der ihrer Nummer „Just what I needed“ etwas veränderte. Als deren Songwriter Ric Ocasek von der Sache Wind bekam – man war eigentlich davon ausgegangen, dass man die Sache vorher mit dem Rechteinhaber abgeklärt hatte – protestierte er und Matador Records konnte die kompletten CD- und Vinylveröffentlichungen der Platte einstampfen.
Der neueste Geniestreich ist die komplett neubearbeite Veröffentlichung seines Homerecording Albums TWIN FANTASY. Zusammen mit der Orginalplatte von 2011 erschien das Doppelalbum im Februar ebenfalls wieder auf Matador. Bis jetzt hat sich auch noch niemand beschwert. Am Dienstag spielen Car Seat Headrest im Luxor. Tickets könnten bald Mangelware sein – denn die Veranstaltung wurde von der Kantine ins Kwartier Latäng verlegt. Also schnell zuschlagen, bevor es ausverkauft ist. https://prime-entertainment.de/index.php?id=34&eventid=4917&p=