Das NOS Alive (ursprünglich Optimus Alive) gibt es inzwischen seit 11 Jahren. Das nach dem Hauptsponsor benannte Event findet in der Kleinstadt Algès (ca. 13 km westlich von Lissabon) statt und hat sich im Laufe der Jahre zum bedeutensten Musikfestival Portugals (Sorry Super Bock Super Rock) und einem der bestbesetzten und schönsten Europas gemausert. Die Fahrt von Lissabon zum Festivalgelände dauert mit der Straßenbahn rund 40 Minuten.
Das Line-Up von 2018 kann sich selbst verständlich auch wieder mehr als sehen lassen. Der Donnerstag (Festivals in Portugal laufen in der Regel von Donnerstag bis Samstag – das ist schon mal genial – Prost) ist bereits sehr hochkarätig besetzt. Auf der Hauptbühne geben sich Bryan Ferry, NINE INCH NAILS und die ARCTIC MONKEYS die Ehre, während auf der Nebenbühne u.a. WOLF ALICE und FRIENDLY FIRE zu bewundern sind.
Am Freitag spielen BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB, THE KOOKS, THE NATIONAL, QUEENS OF THE STONE AGE, TWO DOOR CINEMA CLUB, JAPANDROIDS, YO LA TENGO, EELS, CHVCHES, FUTURE ISLANDS.
Aber der Samstag schießt dann endgültig den Vogel ab. Denn die Macher haben vor allem ein Händchen für eine gute Dramaturgie. Die Timetable-Planung sorgt seit Jahren für eine unfassbare Stimmung – so auch 2018. Auf der Hauptbühne gibt es erst einen Auftritt von Jack White. Dann haben PEARL JAM anscheinend von 23:15 – 01:55 Uhr (klar, abzüglich Umbaupause) einen ordentlichen 2 Stunden-Slot, bevor dann um kurz vor 2 Uhr die großartigen Psychedeliker von MGMT den letzten Auftritt bestreiten dürfen. Das wird ganz sicher eine epische Nacht.
Noch ein paar Tipps: Die Stimmung ist auf portugiesischen Festivals nach meiner Erfahrung her immer sehr entspannt. Die Bierpreise waren in den Vorjahren mehr als moderat (Hallo? Ein halber Liter Heineken für € 4,50 – wo gibt es das denn noch). Die günstigen Bierkonditionen sind leider ein wenig kontraproduktiv in Bezug auf die Toilettensituation. Vor zwei Jahren gab es denen nämlich eindeutig zu wenig. Macht aber nix. Es dauert dann eben nur etwas länger. Und wie gesagt: alle sind mega entspannt.
Die Rückfahrt ins Zentrum von Lissabon gestaltet sich da schon etwas schwieriger. Wenn man ein Taxi erwischt, sollte man es auf jeden Fall nehmen. Die Fahrt kostet ca. € 12,-. Bis man einen Wagen bekommt, können nach den letzten Konzerten jedoch schon mal anderthalb Stunden vergehen. Es fahren auch Busse zurück. Mit denen war die Rückfahrt ebenfalls angenehm und unkompliziert. Man sollte jedoch definitiv genug Zeit einplanen. Oder die 13 Kilometer einfach zurückgehen und die tollen Nächte am Tejo genießen. Wer spät, bzw. früh genug losgeht, kann auch Station in Belém machen. Dort gibt es ab 8 Uhr die berühmtem Pastéis de Belém zur Stärkung.
Foto: Arlindo Camacho