Ein bißchen traurig ist es ja schon. An diesem heißen Montagabend haben nur circa 100 Personen den Weg ins Gebäude 9 gesucht und gefunden. Die Zeiten in denen die ehemalige „Hot New Band“ (Rolling Stone 2005) für einen erhöhten Puls und ein wenig Aufregung gesorgt hat, sind leider (vorerst) vergangen. Vielleicht ist das auch gut so.
Gegen halb 10 betritt Alec Ounsworth mit seinen Bandkollegen die Bühne des Gebäude 9 und spielt ein sehr entspanntes Set. Die Songs stammen aus der fünf Studioalben in 13 Jahren umfassenden, gesamten Schaffensphase. Dabei wirkt der begnadete Songwriter immer sehr bescheiden und beinahe schüchtern. Wenn die Band den fantastischen Song „Pilot“ vom letzten Album „The Tourist“ in ihren Klassiker „Over And Over Again (Lost & Found)“ vom Debüt hinüberführt, zeigen sie allein mit ihren musikalischen Skills, dass sie keine großen Worte benötigen, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. „Satan said dance“ ist ebenfalls – auch nach über 10 Jahren – immer noch eine sichere Bank. Überhaupt – bei den Hits der ersten Platte wird sogar ziemlich ausgelassen getanzt. Das erlebt man auf Rockkonzerten jetzt nicht unbedingt andauernd. Die Stimmung ist heute Abend aber auch sehr familiär. „The skin of my yellow teeth“ bleibt bis heute ihr größter Erfolg. Es ist nicht immer leicht für eine Band, wenn sie ein sehr großes Debüt veröffentlicht, am Ball zu bleiben, bzw. ihr Publikum zu erhalten. Das wird heute mal wieder klar. Insgesamt spielen sie knapp 80 Minuten und entlassen eine Gruppe von glücklichen und lächelnden Menschen in eine warme Sommernacht.