Cullen Omori überzeugt auf seiner zweiten Soloplatte THE DIET, deren Entstehen vor allem auf einen schicksalhaften Abend zurückgeht.
Scheiss Abend! Da werden enthusiastisch über Monate neue Songs geschrieben. Da wird viel Herzblut investiert. Voller Zuversicht führt der Weg ins The Echo in LA und dann…nichts. Keine Reaktion vom eh schon nur spärlich vorhandenen Publikum. Abhaken oder aufgeben? Vor dieser Frage stand Ex-Smith Western Mitglied Cullen Omori an jenem besagten Abend. Zum Glück sprach ihn dann doch jemand an. Zum Glück für Omori und für die meisten von uns, handelte es sich dabei um den Produzenten und Multiinstrumentalisten Taylor Locke. Dieser war nicht nur begeistert von den Songs, sondern half Omori sein zweites Album THE DIET aufzunehmen. Und wenn man dem kraftvollen Indierock mit starkem 60ties Einschlag ein wenig lauscht, kann man sagen, dass die Begegnung im The Echo auch für den Hörer ein Glücksfall ist. Neben einem ausgefeilten Sonwriting, welches sich auf das Wesentliche beschränkt, überzeugt THE DIET weitestgehend mit Beatleshaften Gesangsmelodien und immer wieder verschrobenen Gitarreneinsätzen wie in „Quiet Girl“ oder „Borderline Friends“, die kurz mal die Zeit still stehen lassen. Omori beschreibt die Phase bevor er die Platte aufnahm als deprimierend und kräftezehrend. So war jene schicksalhafte Begegnung vielleicht seine Reise nach Damaskus. Gelohnt hat es sich für ihn und für uns.
VÖ: 17. August 2018, Sub Pop, https://www.facebook.com/CullenOmoriMusic/
Tracklist: Four Years/ Borderline Friends/ All by yourself/ Happiness reigns/ Master Eyes/ Quiet Girl/ Black Rainbow/ Natural Woman/ Millennial Geishas/ Last Line/ Queen/ A real you
Unsere Wertung
Ohr d’Oeuvre: Four Years/ Borderline Friends/ Quiet Girl
Gesamteindruck: 7/10