Seit mittlerweile 10 Jahren sorgt das Trio The Hirsch Effekt angesichts der hochkomplexen Gitarren- und Bassriffs für große Augen bei seinen Anhängern und für dampfende Köpfe unter den Musikjournalisten, die verzweifelt versuchen, eine Schublade zu finden, die groß genug ist, für das, was diese drei aus Hannover da treiben.
Mit wahnsinniger Energie stürzen sich die drei Musiker am Freitagabend in eine Odyssey durch ihre vier Studioalben. Doch das Publikum im ausverkauften Gebäude 9 ist die komplizierten Songstrukturen, die sich teilweise auf über 10-minütige Spielzeiten erstrecken, sichtlich gewohnt. Die wenigsten sind scheinbar zum ersten Mal Zeuge dieser unglaublichen live Darbietung. Zusätzlich wird das ganze visuell unterstützt durch eine auf die Musik abgestimmte Lightshow. Bei den häufigen Breaks verschwindet die Bühne im Dunkel, um mit den ersten Tönen wieder in gleißendem Weißlicht zu erstrahlen.
Schließlich kommt der Höhepunkt des Abends dann aber ganz leise und sanft daher. Der Bassist der Band, Ilja Lappin, schnappt sich ein Cello. Nils Wittrock, Sänger und Gitarrist, tauscht seine elektrische Gitarre gegen eine akustische ein. Dann geben beide eine wunderschöne Akustik-Version von „Datorie” zum Besten. So kann es jetzt bitte nochmal 10 Jahre weitergehen.