Während die wahren Musikinteressierten, die Facebook-Timelines-dieser-Welt-Gendertheorie-Ungerechtigkeit-gegen-Mittelschichtsfrauen-Vollschreiber gerade beim (leider) notorisch erfolg- und bedeutungslosen Jens Friebe versammelt sind, spielt im nahezu ausverkauften Gloria, die wahrscheinlich smarteste, garantiert sympathischste deutschsprachige Songwriterin der Stunde.
Im Mittelpunkt des kurzweiligen Abends steht die Aufführung der Stücke von DOTAs letztem Werk „Die Freiheit“. Über die erstaunliche Themenbreite der Schallplatte haben wir bereits berichtet. Die Gefahr der Beliebigkeit wäre theoretisch durchaus vorstellbar. Doch die Leichtigkeit mit der DOTA ihre Themen ausbreitet, unerbittliche Zustände beinahe beiläufig beschreibt, verhindert jegliches Aufkommen von Banalität oder Pathos. Das ist tatsächlich mehr als erstaunlich und eine Eigenschaft die im internationalen Popbetrieb ziemlich selten ist. Wäre sie eine englischsprachige Künstlerin, würden wir heute in der Lanxess-Arena stehen. Apropos – mit ihren subtil aber effektiv agierenden musikalischen Mitstreitern Jan Rohrbach, Patrick Reising und Janis Görlich, würde sie auch eine gute Figur auf der Hauptbühne des Haldern-Pop abgeben. Besser kann ein neues Konzertjahr nicht beginnen.