Die Emo-/Alternative-Heroen von Basement sind derzeit mit ihrem neuen Album „Beside Myself“ in Europa unterwegs. Als Unterstützung haben sie sich Culture Abuse und die Muncie Girls dazugeholt. Vergangenen Dienstag haben die drei Bands gemeinsam eine Show voller Höhen und Tiefen in der Kölner Kantine gespielt.
Muncie Girls
Den Abend beginnen die britischen Muncie Girls mit einem emotionsentleertem Set sondergleichen. Etwa eine halbe Stunde spielt die Band um Frontfrau Lande Hekt ihre Songs runter – und verzieht dabei keine Miene. Das Publikum dann auch nicht. Schade! Nach ihren zwei gefeierten Alben hatte man wohl mehr erwartet.
Culture Abuse
Weiter geht es mit dem energiegeladenen Hardcore-/Pop-Punk Verschnitt von Culture Abuse. Die halten es zwar gerade mal 20 Minuten lang auf der Bühne der Kantine aus, doch die haben es dafür umso mehr in sich. Mit ihren wild gewordenen Gitarrenriffs haben sie das Publikum im Handumdrehen wieder aus der zuvor von den Muncie Girls verursachten Schläfrigkeit gerissen und entfesseln die ersten Mosh-Pits des Abends.
Basement
„Disconnect“ und „Nothing Left“ von ihrem neuen Album „Beside Myself“ lassen das knapp einstündige Set von Basement noch verhältnismäßig ruhig beginnen. Mit der Ruhe ist es aber ganz schnell wieder vorbei, als die ersten Töne von ihrem Hit „Aquasun“ erklingen. Wie von Sinnen stürmt eine Gruppe von (männlichen) Konzertbesuchern auf die Bühne. Dabei schubsen sie Umstehende nicht nur regelrecht aggressiv aus dem Weg, sondern rennen darüber hinaus so über die Bühne, dass die Bandmitglieder auch ja größtmöglich gestört werden. Klar, Stage Diving, Mosh Pits – all das gehört bei Basement mit dazu. Aber so aggressiv und rücksichtslos erlebt man das Publikum bei einer Hardcore-Show nur selten.
Auch die Band ist sichtlich verunsichert von der Aggression, die zwischenzeitlich durch die Luft zu wabern scheint. Trotzdem ziehen sie ihr Set souverän weiter durch, bis sich die dunklen Wolken im letzten Drittel der Show langsam wieder verziehen. Stage Diver und Mosh Pits gibt es vor allen zu Songs wie „Pine“ und „Covet“ von ihrem gefeierten zweiten Studioalbum „Colourmeinkindness“ zwar noch, aber wieder auf eine humanere Art und Weise. Und so kommt der Abend dann mit einem gemeinsam gesungenen „Promise Everything“ zum Glück doch noch zu einem schönen Abschluss.
Fotos: Rebecca Lessmann