Die bisherige Karriere der 1990 in der Oststeiermark geborenen Anja Franziska Plaschg als ungewöhnlich zu beschreiben, ist wohl noch ziemlich untertrieben.
Seit 2008 veröffentlicht sie unter dem Namen SOAP & SKIN Musik, die man auch schon als „Ambient für Folterkeller“ bezeichnet hat. Das ist selbstredend völliger Quatsch. Die prinzipiell selbstproduzierten Tracks zeichnen sich durch anspruchsvolle Piano- und Streicherarrangements aus und der Verwendung von ungewöhnlichen Samples.
Mit ihrem zweiten Album „Narrow“ – einem Songzyklus für ihren verstorbenen Vater – das unter anderem durch ihren bisher einzigen deutschsprachigen Titel – eben dem Stück „Vater“ – Furore machte, schaffte sie es in Österreich sogar auf den Spitzenplatz der Albumcharts.
Sechs Jahre vergingen bis zur Veröffentlichung des dritten Tonträgers „From Gas to Solid / You Are My Friend“ im letzten Jahr; Plaschg wusste nach „Narrows“ überhaupt nicht ob sie überhaupt noch weitermachen wollte mit SOAP & SKIN. In der Zwischenzeit überzeugte sie auch als Schauspielerin – unter anderem in der gefeierten Filmbiografie „Die Geträumten“ – über den Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Mit Anton Spielmann von 1000 ROBOTA arbeitet sie an verschiedenen Theatermusiken. Und sie alleine schrieb die Scores für die Filme „Sicilian Ghost Story“ und „War Games: At the End of the Day“.
Der Tapetenwechsel schein Plaschg nicht geschadet zu haben. Das neue Album klingt deutlich freundlicher und enthält – wie der Vorgänger (dort gab es eine interessante Interpretation der Eurodance-Nummer „Voyage Voyage“ vom One-Hit-Wonder Desireless) wieder ein Cover – diesmal Louis Armstrongs „What A Wonderful World“.
Tickets für ihr Konzert im Kölner Gloria gibt es hier.
Fotocredit: Ioan Gavriel