Viel zu warm, viel zu klein und gerade deshalb war der Samstagabend mit Pup im MTC bei gefühlten 40 Grad und 0 Sauerstoff vielleicht was ganz besonderes.
Eiegntlich ist der Aprilabend viel zu warm, um in das warme Loch des MTC hinabzusteigen. Allerdings verrät die Aufgekratztheit der Leute vor dem Club bereits die freudige Erwartung, die mit dem Konzertabend verbunden ist. Nachdem die Idles bereits Montags vorgelegt hatten, spielt mit Pup die nächste „Band der Stunde“ in der Domstadt auf. Wenn auch im kleineren Rahmen. In den Kellerklub MTC passen vielleicht 200 Leute rein. Allerdings sind die mehr als motiviert. Dies zeigt sich bereits bei Milk Teeth, die angegrungten Punk spielen, mit einem Gesang, der irgendwie an Country Love erinnert. Der Laden ist bereits jetzt gut gefüllt und die Band erntet mehr als einen Höflichkeitsapplaus.
Wenngleich das neue Album MORBID STUFF von Pup gerade mal zwei Wochen auf dem Markt ist, scheint es durch die begeisterten Reviews die Band bereits auf ein neues Aufmerksamkeitslevel gehievt zu haben. So wird der Auftritt der Band zum Start-Ziel-Sieg. Vom ersten Lied des Sets an, was wesentlich durch die Songs des neuen Albums geprägt ist, werden die Lieder mitgesungen. Vor allem Songs wie „Kids“ oder „See you at your Funeral“ werden begeistert abgefeiert. Lange hat man nicht mehr so viele Crowdsurfer wie heute Abend gesehen. Die grundsympathische Band scheint selber überrascht, vielleicht sogar überwältigt von der Reaktion des Publikums zu sein. So sagt Sänger Stefan Babcock, dass Deutschland bisher eher kein wirklich gutes Pflaster für die Band war, während der heutige Abend sie schier umhaut. Auch als alle ein Geburtstagsständchen für Gitarrist Zack Mykula anstimmen, fördert dies die gute Laune. Dass sie Köln zu Punkhauptstadt Deutschlands erklären, ist dann allerdings doch übertrieben. Egal, schweisstriefend geht es nach gut einer Stunde ohne Zugabe zurück in die Wärme der Frühlingsnacht. Wobei man einfach sagen muss, die Zugaben werden im regulären Set integriert. Zum Schluss werden dann auch noch ältere Kracher wie „Reservoir“ zum Besten gegeben, ohne das ein Energieabfall im Publikum festzustellen ist. Im Oktober kommen Pup wieder schon mal ins grössere Luxor. Man kann wohl sicher sein, dass dann noch wesentlich mehr Leute die Band sehen wollen.