Der Sommer ist nach seinem kurzen Revival vor ein paar Tagen nun endgültig vorbei. Mit ihm verabschiedet sich auch die Festivalsaison 2019. Der November klopft an die Tür und mit ihm kommt auch wieder die kältere Jahreszeit. Für die einen bedeutet das sich zu Hause einzuigeln, Tee zu trinken und sich auf die Couch zu kuscheln. Die anderen zieht es nun wieder in die hiesigen Musik-Clubs.
Gerade zu dieser Zeit herrscht in den großen Städten ein Überangebot von Konzerten. So kommt es vor, dass sich so mache Veranstaltung mit unzähligen Gegenveranstaltungen messen muss. Auch am heutigen Dienstagabend finden diverse Konzerte in und rund um Köln statt. Einen entsprechend schweren Stand haben die Newcomer Maffai, die am heutigen Abend in Bonn im BLA zu Gast sind. Maffai sind derzeit auf Album-Release Tour und präsentieren ihr vor wenigen Wochen erschienenes Debütalbum „ZEN“ live.
Mit von der Partie sind KARLSSON. Kölner Konzertgängern wird die Band ein Begriff sein. Auch im BLA sind KARLSSON keine unbekannten Gäste. Bereits zum fünften oder sechsten Mal stehen die Musiker zusammen auf der Bühne in der Kultkneipe, wie sie selbst amüsiert anmerken. Für das Konzert muss die allwöchentliche Probe entfallen und wie vorprogrammiert läuft beim Auftritt nicht immer alles glatt. Das ist aber nicht weiter tragisch. Es trägt vielmehr zum sympathischen Eindruck der Band bei. Weniger sympathisch wirkt die Ansage von Sänger Kilian: „Also ich weiß ja nicht, was ihr so macht. Aber ich fahr‘ morgen für zwei Wochen in die Sonne.“ Schön. Wir wünschen gute Erholung und frieren dann mal munter weiter.
Der Tourplan ist nicht gerade gnädig zu Maffai. Am Vortag wurde noch München bespielt. Dementsprechend hat die Band am heutigen Tag schon ein paar Kilometer auf deutschen Autobahnen verbracht. Doch trotzdem umgibt die Nürnberger/Würzburger eine Aura, die man nur live spürt. Schon auf Platte konnte uns „ZEN“ überzeugen (Albumreview). Aber live heben Maffai ihre Songs noch einmal auf eine höhere Ebene. Ähnlich wie zuvor bei KARLSSON schleichen sich ein paar Fehler ins Set ein. Auch wenn mal hier der Text vergessen wird und mal da die Tonlage vom Synthesizer nicht richtig eingestellt ist, so wird dem Publikum doch ein rundum gelungenes Konzert geboten.