Zugegeben, der Weg ins Gebäude 9 fühlt sich am heutigen Freitag etwas seltsam an. Fast ein Jahr fanden im schönsten Club Kölns keine Konzerte statt. Grund dafür waren umfangreiche Bauarbeiten. Seit Anfang November hat das Gebäude 9 wieder den Betrieb aufgenommen. SPARKLING haben zur Record-Release-Party ihres Debütalbums „I Want To See Everything“ eingeladen und für die meisten ist es wohl der erste Konzertbesuch nach der Neueröffnung.
Den Abend eröffnen Wyoming. Das Trio hat sich zwei Jahre lang eine Auszeit von Konzerten genommen und feiert mit der Show ihr Comeback in Köln. Während der Bühnenauszeit haben Wyoming in Manchester gewohnt. Dort haben sich die Kölner Gedanken über ihren Sound gemacht und alles über Bord geworfen. Zu hören gibt es heute ausschließlich neue Musik. Und die ist verdammt gut. Manchester hat der Band sichtlich gut getan. Die Show lebt vor allem von den extrovertierten Moves von Sänger David Stieffenhofer. Es macht riesigen Spaß Wyoming zu zu sehen. Hoffentlich dauert es nicht wieder zwei Jahre, bis das Trio wieder in Köln spielt.
Teile des Debütalbums „I Want To See Everything“ von SPARKLING wurden in London produziert, wo die Band eine Zeit lang gewohnt hat. Wie bei Wyoming hatte der Auslandsaufenthalt einen maßgeblichen Einfluss auf den Sound der Band. Als die ersten Töne vom Titeltrack des Albums erklingen gibt es kein Halten mehr im Publikum. Die ersten Reihen tanzen ausgelassen und auch hinten dürfte kaum einer still stehen. SPARKLING strahlen eine Energie und Spielfreude aus, die einfach ansteckend ist. Man kann auf einem SPARKLING Konzert nicht ruhig stehen bleiben. Dass das Trio schon eine Weile mit dem Album auf Tour ist, merkt man sofort. Routiniert werden die neuen Songs zum Besten gegeben. Auch das Publikum trägt seinen Teil zu dem gelungenen Konzerterlebnis bei. Da das Album schon drei Monate alt ist, sind die meisten textsicher.
Obwohl SPARKLING mittlerweile auch über die Landesgrenzen bekannt sind und quer durch Europa touren, wirken sie keinesfalls abgehoben. Immer wieder betont die Band wie glücklich sie darüber ist, dass so viele den Weg ins Gebäude 9 gefunden haben. Zum vorletzten Song „Champagne“ wird eine Flasche Champagner ins Publikum gereicht. Wo vorher lediglich wild getanzt wurde, entsteht jetzt ein Moshpit und spätestens zum letzten Song „Something Like You“ wird das Gebäude 9 auf den Kopf gestellt. Besser kann man eine Record-Release-Party kaum feiern.