Wenn man sich legendäre deutsche Musikkünstler anschauen will, die einen Punk- oder Avantgarde-Hintergrund haben, ist Düsseldorf als Veranstaltungsort, insbesondere das zakk, immer eine gute Wahl.
In Düsseldorf hat man, ob das jetzt bei einem Konzert der GOLDENEN ZITRONEN, oder wie bei dem Auftritt von PALAIS SCHAUMBURG im Rahmen des vierten Lieblingsplatte-Festivals, immer das Gefühl, dass große Teile des Publikums, tatsächlich zu ganz frühen und engen Fans und „Verbündeten“ der jeweiligen Künstler gehören. Das sorgt immer für eine in Deutschland definitiv einzigartige Atmosphäre, die es in Köln sehr selten gibt (außer vielleicht bei ERDMÖBEL, COMA & VON SPAR – aber das sind ja auch Rookies) und in Berlin vielleicht noch bei den Staatsakt- Künstlern.
Das Konzert von PALAIS SCHAUMBURG findet überraschenderweise im großen Saal des zakk statt. Und der ist auch ziemlich gut gefüllt. Gegenüber dem etwas steifen Konzert von PALAIS SCHAUMBURG vor einigen Jahren im Rahmen der c/o in Köln, wirkt die Band heute ganz locker. Und das liegt sicherlich auch am sympathischen Publikum. Die gute Stimmung und die Wertschätzung liegen spürbar in der Luft. Und spätestens beim Hit „Wir bauen uns eine neue Stadt“, den die Band auch (nicht ganz erst gemeint) so ankündigt, tanzen die jungen Kunststudenten neben dem etwas betagteren Werber in der ersten Reihe.
PALAIS SCHAUMBURG wirken den ganzen Abend dabei eher wie eine Band, die gerade erst seit kurzer Zeit die Tracks zusammenspielt. Das klingt vielleicht nicht immer ganz sauber, dafür aber umso frischer. Es ist auch eine gute Entscheidung, die Stücke des Albums nicht chronologisch zu spielen.
Es gibt auch einige Zugaben. Die letzte – die Single „Telefon“ – entlässt das Publikum mit einem breiten Grinsen in die kalte und stürmische Nacht – und mit etwas Hoffnung, dass PALAIS SCHAUMBURG bald noch mehr neues Material in der Qualität der heute dargebotenen Kunst veröffentlichen werden.