Dem Schnitzelkoma zum Trotz, spielt Noah Gundersen eine wunderbares Konzert in Köln.
Dass die überdimensionalen Schnitzel im Kölner Kultlokal „Oma Kleinmann“ nichts für schwache
Nerven, oder besser: einen kleinen Magen sind, ist in der Stadt bekannt. Weil er aber so gerne
Schnitzel esse und der Laden ihm empfohlen wurde, war Noah Gundersen vor seinem Konzert im
Artheater dennoch zu Gast bei der Oma an der Zülpicher Straße. Vielleicht war es also ohnehin ganz
gut, dass der US-Amerikaner in Köln wegen der niedrigen Bühne in dem Ehrenfelder Club erstmals
auf seiner Tour zu seinem aktuellem Album LOVER im Stehen spielte. Ein wenig Bewegung soll ja
ganz gut für die Verdauung sein. Zum Glück hinderte das immer noch vorhandene Völlegefühl den
30-Jährigen aber nicht daran, seine Qualitäten voll auszuspielen. Im Januar ist es wohl noch ein wenig zu früh, um bereits Jahres-Awards zu vergeben. Aber wenn Ende 2020 die Frage nach dem intimsten Konzert des Jahres gestellt wird, wird der Auftritt dieses charismatischen Musikers mit seinen ruhigen, zärtlichen Liedern definitiv ganz weit oben landen müssen.
