Völlig unbeeindruckt von der aktuellen Musikszene trotzen The Blue Van mit MAN UP sämtlichen Strömungen und orientieren sich an den großen „The“-Acts der 60er – wenn auch nur auf den ersten Ton. Das nunmehr dritte Studioalbum der vier Dänen bietet wieder einmal exzellenten Garagenrock, auch wenn das Cover etwas düsterer anmutet, als sich das Album tatsächlich hören lässt.
Typisch gradlinig rockig ist die Quintessenz der Platte. Schon der Auftakter „Be Home Soon“ deutet auf dieses Konzept hin. Schnelle bis rasende Drums, Gitarrenlast und harte Riffs ebendieser sind in vielen Stücken zu finden. „Stop Thinking About Yourself“ stellt mit einem rotzigen Text ein kurzes, schnelles Exempel dar. Und auch „In Love With Myself“ und „Out Of Control“ entsprechen mit einer schnellen Härte und springbaren Beats dem rotfadigen musikalischen Schema der Blue Vans. Doch auch bei den etwas (!) ruhigeren und langsameren Songs machen die Dänen ihrem Namen alle Ehre, auch wenn „True“ fast einen britpoppig-hymnenhaften Charakter aufweist. Der Titel von „Lay Me Down And Die“ komplettiert sich mit balladischem Anfang und berechnend schönem Text, bevor geradezu einbrechende Gitarrenriffs das Lied aus dem textlichen Kitsch retten. Außergewöhnlich präsentiert sich auch „I’m A Man“ und fällt mit merkwürdig deplatziertem Oldskool-Rap und beherztem Bläsereinsatz völlig aus dem Rahmen – wenn es auch im Ohr bleibt. Ein Highlight MAN UPs stellt definitiv „The Socialite“ dar. Der Song kündigt im eigenen Kopfkino eine große Show an, die definitiv nicht enttäuscht und Lust auf eine noch folgende Garagen-Gitarren-Darbietung macht.
Es ist das Gesamtbild, welches in die originale 60er-The-Schiene passt, das das Album ausmacht. Wenn es auch dann und wann musikalisch-thematisch in den 90er Jahren ebenso wie im letzten Jahrzehnt wildert. Ein klassisch gitarren- und drumslastiges Konzept wird mit einer fast klischeehaft passenden androgynen Stimme sowie mehrstimmigen Harmonien versehen, hier und da mit Pianolines garniert. The Blue Van (seineszeichens jener Wagen, der in Dänemark Verrückte und Verwirrte abholt) bieten mit MAN UP garagigen Retro-Rock, der einen Tanzen wollen macht und definitiv auf eine große Bühne gehört!
VÖ: 26.02.2010 Iceberg Records/ InterGroove
Tracklist:
01. Be Home Soon 6/10
02. Man Up 7/10
03. Silly Boy 8/10
04. There Goes My Love 6/10
05. Lay Me Down And Die 7/10
06. The Socialite 9/10
07. In Love With Myself 7/10
08. Out Of Control 6/10
09. True 7/10
10. I’m A Man 8/10
11. Stop Thinking About Yourself 7/10
12. Trees 6/10
13. Put My Name In The Sand 7/10
Durchschnitt: 7/10
Gesamteindruck: 7/10