Seit der Veröffentlichung des neuen Albums INTERSPHERES><ATMOSPHERES am 12. Februar ist das Quartett fast ununterbrochen auf Tour gewesen. Das hat hier und da seine Spuren hinterlassen und so mussten erst in der vergangenen Woche zwei Shows krankheitsbedingt abgesagt werden. Heute sind die Kräfte fast schon wieder vollständig, auch wenn hier und da noch ein kleiner Krätzcher anstatt der sonst so festen Stimme aus Christoph Hesslers Kehle dringt.
Die Kölner Werkstatt ist nicht zum ersten Mal Ort des Geschehens, wenn The Intersphere ihre energiegeladene Show präsentieren. Auch an diesem Dienstagabend haben sich wieder so einige Gäste eingefunden und lassen sich von den beiden Vorbands KLOPJE POPJE und LAKE CISCO in die richtige Stimmung versetzen. Eine gute Mischung aus verschiedenen Stilelementen von Swing bis derbsten Rock, hinterlässt einen ebenso bleibenden Eindruck, wie der Schottenrock des Bassisten von Klopje Popje. Der dichte, stellenweise ausufernde Prog-Rock von Lake Cisco schlägt danach die Brücke zu dem sehnsüchtig erwarteten Auftritt des Hauptacts.
In tief blaues Licht eingetaucht, betreten The Intersphere um zwanzig nach zehn die Bühne, begleitet von den atmosphärischen Tönen des Intros. Zur Einstimmung gibt es dann erstmal zwei Songs aus dem Debütalbum „s.o.b.p.“, was aber heute in allen Belangen eher die Nebenrolle spielt. Über ihren fast 70minütigen Auftritt verteilt gibt es nahezu das komplette zweite Studioalbum auf die Ohren. Kraftvoll, ruhig, tanzbar, verträumt – so abwechslungreich wie die Songs, sind auch die Reaktionen aus dem Publikum, das mal schmusend, mal pogend, mal andächtig lauschend in der Gegend steht. The Intersphere wissen eine Atmosphäre zu kreieren die mitreißt und beeindruckt. Nicht zuletzt die perfekt abgestimmten Lichteffekte tragen dazu einen großen Teil bei. Hier wird jede Sekunde eines jeden Songs ausgekostet und erst wenn der letzte noch so leise Hall verklungen ist, setzt ein kräftiger Applaus ein. Da muss sogar Gitarrist und Sänger Christoph Hessler mehr als einmal schmunzelnd anmerken, wie unglaublich leise die Versammelten heute abend sind, was hier in keinem Fall negativ gemeint ist, sondern eher ein Zeichen absolutem Genusses ist.
Der wird dann auch tatsächlich noch etwas ausgelassener, als es in der Zugabe mit „Koma“ nochmal ein richtiges Brett serviert gibt. Den perfekten Ausklang findet das Set mit „Another Day“.
Insgesamt ist es ein runder Abend. Das neue Album macht auch in der Live-Umsetzung seinem Namen alle Ehre und auch wenn die Songs gegenüber dem Vorgängerwerk an Aggressivität verloren haben, die Ausdruckstärke haben sich The Intersphere bewahrt. Es gibt mehr Effekte, mehr zu entdecken und die Bühnenperformance der vier Herren zeigt Spaß und Professionalität. Wünschen wir Ihnen beim nächsten Mal eine größere Bühne als die im Grünen Weg.
Setlist:
Wizard
SmallOnes Brainpain
Right Through Me
Prodigy Composers
State of Divine
Snapshot
Early Bird
In Satellites
I Have A Place For You On Google Earth
Interspheres><Atmospheres
Soapbubbles
Tear Down The Wall
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Koma
Another Day
Bilder vom Konzert, Fotografin: Verena A.