Augen zu und träumen oder tanzen. Das kommt ganz auf den Song des Debüts HUNDREDS der gleichnamigen Band an. Das Geschwisterpaar Phillip und Eva legen mit ihrem ersten Album ein wirklich vielfältiges Stück vor.
Die verträumte Stimme der Sängerin fällt sofort auf und bleibt im Gedächtnis. Die leichten Xylophon-Klänge sind mit kontrastreichen Electrobeats unterlegt und ein Klavier gibt dem Sound der Hamburger den letzten Schliff. Zum Lachen fröhlich und zum Weinen schön ist gleich das erste Lied „Solace“. Große Gefühle werden auch bei „Fighter“ aufgewirbelt, genauso wie bei „Little Heart“, welches den Hörer leise und minimalistisch in seinen Bann zieht, bevor es mehrstimmig und damit auch voller wird. Unbeschwert und leicht klingen dagegen Stücke wie „Happy Virus“, das von den ersten Tönen an Tanzbares von Vampire Weekend erinnert, oder „Song For a Sailor“.
„I Love My Harbour“ hingegen könnte ein Song von Paul Kalkbrenner oder anderen Electronic-Königen sein, die entspannten Beats erinnern an eine Unterwasserwelt, aus der man nicht mehr auftauchen möchte, dazu ein schwermütiges „Let’s move on“ von Sängerin Eva Milner lässt Fernweh aufkommen.
Hundreds ist ein Album für alle Träumer und Freunde innovativer Musik, die sich gerne neue Bands anhören und sich von diesen mitreißen lassen, denn um diese Band zu mögen, muss man sich auf sie einlassen. Jeder Song auf diesem Album ist anders, trotzdem lässt sich ein einzigartiger Stil erkennen, der genau den Nerv unserer Zeit trifft.
Wer da nicht das Bedürfnis bekommt diesen Traum zu erleben, verpasst etwas.
VÖ: 30.04.2010 /Sinnbus (Rough Trade)
Tracklist:
01. Solace 8/10
02. Grab The Sunset 9/10
03. Happy Virus 8/10
04. Fighter 7/10
05. I Love My Harbour 8/10
06. Blank 7/10
07. Machine 8/10
08. Song For A Sailor 9/10
09. Walking On Rails 7/10
10. Wait For My Raccoon 8/10
11. Let 8/10
12. Little Heart 8/10
Durchschnitt: 8/10
Gesamteindruck: 8/10