Der hamburger Knust ist bis zu den obersten Reihen gefüllt. Eineinhalb Stunden nach Einlass lassen Noah and the Whale ihr Publikum immernoch warten, doch die Stimmung ist gut, alle freuen sich auf das kommende Konzert.
Und dann treten sie auf die Bühne, fünf Nerds von nebenan mit ihren Karohemden und verdeckten Gesichtern, teils von ihren Locken, teils von ihren langen Haaren. Nach ihrem vierten Song „When The Baby Is Born“ fängt Charlie Fink an mit den Zuhörenden zu agieren, verbreitet lockere Stimmung und es geht mit „Love Of An Orchestra“ zackig weiter. Das folgende Lied „Broken Heart“ zeigt, wie viele Emotionen Noah and the Whale in einen einzigen Song stecken können. Man möchte seinen Nachbarn umarmen, man kommt sich näher. Romantik trotz Melanchonie, es kommen Gefühle vergangener Zeiten auf, die jedoch durch einen Hoffnungsschimmer überdeckt werden. Nach einer ruhigen Phase, in der bloß gesungen und Gitarre gespielt wird, steigt die komplette Band ein. Und auch an Innovation fehlt es ihnen nicht. Sie nehmen Klänge einer elektronischen Zahnbürste auf ihre Loopstation auf und lassen so „Our Window“ beginnen.
Ein Highlight des Abends ist „Rocks And Daggers“, in das die Musiker unglaublich viel hineinstecken, hingebungsvoll wird gezupft. Ein wenig erinnert dies an Joshua Radin und andere Singer-Songwriter mit Folk-Einflüssen. Ihre Single „5 Years Time“ kommt ähnlich gut an und verbreitet tolle Stimmung. Danach kündigen die Engländer ihren letzten Song durch langes Bedanken an, wobei sofort klar wird, dass sie den Abschluss zu etwas Besonderem machen wollen. Er grenzt an eine Explosion, ein musikalisches Feuerwerk, etwas Spezielles ist dies sicherlich. Als sich die Bühne leert, bebt der ganze Saal, jeder will mehr. Und lange lassen sich die Fünf auch nicht bitten, sie spielen sogar zwei Zugaben, bei der zweiten wird dem Publikum der Text des Refrains erklärt und alle dürfen mitsingen.
Ein wirklich gelungener Abschluss eines solchen Abends. Beim letzten Umschauen nimmt man ausnahmslos lächelnde Menschen wahr.
Setlist:
1. Give a little Love
2. Blue Skies
3. Slow Glass
4. Jocasta
5. Love of an Orchestra
6. Broken Heart
7. Our Window
8. Mary
9. My Door is always open
10. Stranger
11. Rocks and Daggers
12. Shape of my Heart
13. 5 years time
14. Come Back
Weitere Fotos zum Konzert; Fotografin Lisa G.
Die Euphorie konnten meine Frau und ich nicht teilen. Wir standen manchmal kurz davor die Jungs auzubuhen für diese schlechte Umsetzung ihrer neuen Songs. Deswegen kann ich diesen Worten nicht zustimmen. Klar, ein Konzert gefällt nicht immer dem ganzen Publikum. Aber so dermaßen enttäuscht war ich noch nie. Die letzte halbe Stunde haben wir uns das Fußballspiel in der Bar angeguckt. Das Ganze war seine 20 € nicht wert. Aber danke für die Setlist.
Wie schade, dass euch das Konzert nicht gefallen hat..
Um uns herum gab es lediglich positive Kritik.
Aber über Geschmack lässt sich ja streiten.