Eine einzige einsame Feuerzeugflamme flackert in der Dunkelheit des Berliner Magnet, in dem die Fans der GOOD SHOES am Abend des 12. Februars auf den Auftritt ihrer Helden warten. Diese ironische Geste steht in deutlichem Gegensatz zu der Bühnenshow, welche die vier Londoner um Frontmann und Sänger Rhys Jones auf die weltbedeutenden Bretter bringen. Handgemachter Indie-Rock steht auf dem Programm – und diesem Namen machen die Good Shoes alle Ehre.
Doch zunächst widmen sich die drei Musiker von THE DELTA FIASCO dem vorsichtig tanzenden Publikum. Um kurz nach acht betritt die noch recht unbekannte Band die Magnet-Bühne, um mit einer erstaunlichen Professionalität und „Night Terror (part 1)“ los zu legen. Eine knappe halbe Stunde und fünf Songs dauert ihr Auftritt bedauernswerter Weise nur – denn die Liverpooler bieten ein ganz hervorragendes Liveset irgendwo zwischen Indie-Rock und Neopop. Hat man im ersten Moment noch das Gefühl, Gitarre, Drums und Keyboards kämpften gegeneinander an, erschließt sich nach wenigen Sekunden das harmonierende Gesamtkonzept. Simon Hilten bedient virtuos die Drums, während Nick Bentley einen schönen und lauten elektronischen Klangteppich fabriziert. Virtuos an der Leadgitarre präsentiert auch Sänger Nathan Walczak mit seinem passionierten Gesang eine etwas düstere Fusion elektronischer Gitarrenmusik. Abgerundet durch weiße Stroboskop-Blitze auf der sonst rot beleuchteten Bühne, eine dominante Bassline, stimmliche Ausbrüche ins Falsett und zuweilen der Einsatz einer zweiten Gitarre bleibt dieser Auftritt definitiv positiv in Erinnerung und macht Lust auf mehr tanzbares Fiasko.
Um 21:07 Uhr betreten die GOOD SHOES schließlich die Bühne, herausgefordert durch ein ungeduldig-vorfreudiges Publikum. Dieses geht schon beim ersten Song „The Way My Heart Beats“ mit, bevor selbst nicht eingefleischte Fans (von denen es hier nicht allzuviele geben dürfte) beim darauffolgenden „Photos“ automatisch mitspringen. Die Good Shoes fahren in die Füße, legen ein Tempo vor, das mit scheinbar sich selbst überholenden Drums fast in den Punk abdriftet. Passende Gesten von Rhys Jones und eine dominante Gitarre von Steve Leach lassen diese Assoziation ebenso aufkommen wie der Titel des neuen Albums „No Hope, No Future“. Das tobende und pogende Publikum unterstreicht die Atmosphäre und mach selbst vor dem Croudsurfen nicht Halt. Nach fünfzehn Songs und zwei etwas ruhigeren Zugaben präsentieren die Londoner als Krönung ihre neue Single „Under Control“, welche noch einmal vom Publikum frenetisch tanzend gewürdigt wird. Ob nun eingehend indie-elektronisch oder laut vorantreibend – tanzbar ist der Abend allemal.
Setlist THE DELTA FIASCO:
Night Terror (part 1)
Eat me Alive
Medusa
Point Man
White Rat
Setlist GOOD SHOES:
The Way My Heart Beats
Photos
Then She Walks Away
All In My Head
In The City
Nazanin
I Know
Our Loving Mother
Ice Age
Everything You Do
City By The Sea
Times Change
Never Meant To Hurt You
Small Town Girl
Morden
Sophia
We Are Not The Same
Under Control
Fotos vom Konzert: The Delta Fiasco; Fotografin Roxi K.
Fotos vom Konzert: Good Shoes; Fotografin Roxi K.
Hey, werte Kolleginnen,
was wurde denn eigentlich aus dem Interview mit Delta Fiasco? Kommt da noch was?
Viele Grüße und bis bald
Marcel
Hallo Marcel. Bist du der Fotograf mit dem ich gesprochen habe? Ja, wir haben ein Interview mit den Jungs geführt, allerdings filmen , bearbeiten, schneiden wir die Interviews und versehen sie mit deutschen Untertiteln. Das dauert natürlich und wie du dir vorstellen kannst, ist das nicht da einzige Interview der letzten Tage. Hab also noch ca. 2 Wochen Geduld dann kommt das Material auch online!
Liebe Grüße
Roxi aus dem jmc Team
um kurz nach neun betraten the delta fiasco und 21.07 dann die good shoes…und zwischendurch gabs ein zeitloch oder wie 😉
Danke Nora! Da hat wohl die Sunna vor lauter Begeisterung vergessen, wie man die Uhr liest. Oder wie war das noch Mal mit dem großen und dem kleinen Zeiger???? Wir haben es eben schnell korrigiert. Natürlich waren die Delta Fiasco Jungs kurz nach acht auf der Bühne.
@roxi (2): der bin ich.
ja dann bin ich mal gespannt auf das interview, der bericht gefällt mir auf jeden fall sehr gut.
bis vermutlich irgendwann demnächst mal wieder,
lg
marcel