2008 besang die Schweizerin Sophie Hunger noch den MONDAY’S GHOST auf ihrem Album, das ihr viel Kritikerlob und mediale Aufmerksamkeit einbrachte. Nun veröffentlicht die gebürtige Bernerin das Nachfolger-Album 1983, das sie größtenteils in Paris einspielte. Neben Hunger fungierte Stéphane Briat – bekannt vor allem durch Zusammenarbeit mit Air oder Phoenix – als Co-Produzent. Schon wie auf MONDAY’S GHOST ist der Großteil von 1983 in englischer Sprache gesungen. Für den Titelsong „1983“ jedoch schrieb Hunger einen deutschen Text. Der Song, der einer Anklage an die Trägheit und Ignoranz von Hungers Generation (Hungers Geburtsjahr ist 1983) gleichkommt, ist eine eingängige Mischung zwischen Pop und Jazz. Einheimisches Schwizerdeutsch gibt es dann auf „D’Red“ zu hören. Da das neue Werk Hungers in Frankreich entstanden ist, darf ein Song in französischer Sprache natürlich nicht fehlen. Mit „Le Vent Nous Portera“ hat die Schweizer Songwriterin ein Cover der Band Noir Désir aufgenommen. Die anderen Lieder sind stilistisch eine etwas glatter produzierte Fortsetzung der Songs des Vorgängers. Mit „Leave Me With The Monkeys“ oder „Travelogue“ zeigt Hunger abermals ihr Talent für gefühlvolle Melodien. Beatlastig geht es in dem Ohrwurm „Invisible“ zu. Mit „Approximately Gone“ zeigt Hunger ihre experimentierfreudige Seite. 1983 ist ein abwechslungsreiches und doch rundes Album. Ein absolutes Muss für Liebhaber schweizerischer Sprachenvielfalt. Im Gesamteindruck vermag es aber nicht ganz an die emotionalen Stärken von MONDAY’S GHOST heranreichen.
VÖ 16.04.2010 Two Gentlemen/Indigo
Tracklist:
01. Leave Me With The Monkeys 08/10
02. Lovesong To Everyone 08/10
03. 1983 08/10
04. Headlights 07/10
05. Citylights Forever 06/10
06. Your Personal Religion 7,5/10
07. Le Vent Nous Portera 07/10
08. Travelogue 08/10
09. Breaking The News 07/10
10. D’Red 06/10
11. Approximately Gone 08/10
12. Invisible 09/10
13. Broken English 06/10
14. Train People 07/10
Durchschnitt: 07/10
Gesamt: 07/10