Die Crocodiles kommen aus dem Surferidyll San Diego und bestehen aus Sänger Brandon Welchez und Gitarrist Charles Rowell. Zur Produktion ihres zweiten Albums SLEEP FOREVER bekamen die beiden Freunde Unterstützung von James Ford, der schon bei den Arctic Monkeys, den Klaxons oder auch Florence and the Machine seine Finger mit im Spiel hatte. Gemeinsam nahm man SLEEP FOREVER in Angriff und konnte auf die Vielfalt an Instrumenten und die Magie des Ortes selber, den Joshua Tree Studios, pochen. So entwickelte sich das 8-Track Album zu einem sehr facettenreichen Album, trotz seiner eingezwängten Länge von ca. 35 Minuten. Harmonisch, dancelastig, quer, elektronisch und punkig. Auf irgendeine Art und Weise schwirrt als Vergleich immer mal wieder das 2009er Werk von Dead Man’s Bones im Kopf herum, obwohl die Stile eher unterschiedlich anzusiedeln sind. Gerade bei „Hollow Hollow Eyes“ wird dies sehr deutlich. Ansonsten schleichen sich zwischen Primal Scream, Black Rebel Motorcylcle Club oder Jesus & The Mary Chain andere, recht unterschiedliche Vergleiche ein. Doch zusammenklauen muss auch erstmal nachgemacht werden.
Die Songs der Crocodiles füllen den Raum, haben aber sicherlich Anlaufschwierigkeiten, um dem zuhörenden Volk den gewissen Bewegungsdrang einzuflößen. Melancholie für Malocher, zwischen Spiritulized, BS 2000 und den Gorillaz. Der Opener „Mirrors“ macht gleich zu Beginn deutlich wohin der Weg führt. Es wird vorsichtig nach vorne gestampft. SLEEP FOREVER hat den Vorteil, dass man nicht gleich überrumpelt wird, sondern nach und nach in die Welt der Cocodiles herangeführt wird. So entsteht nach den ersten Durchläufen auch ein ansehnliches Resümee, auch wenn „Hearts Of Love“ gerne übersprungen werden kann. Nichtsdestotrotz läuft das Werk rund. Die Befürchtung aber, dass es nach ein, zwei Wochen im CD Player wieder raushüpft bleibt. Die Crocodiles haben im späten Winter / Frühjahr die Chance live das Gegenteil zu beweisen, wenn sie zusammen mit den White Lies durch Deutschland touren.
VÖ: 24.09.2010; Fat Possum / Soulfood
01. Mirrors 7/10
02. Stoned To Death 6/10
03. Hollow Hollow Eyes 7/10
04. Girl In Black 6/10
05. Sleep Forever 7/10
06. Billy Speed 7/10
07. Hearts Of Love 4/10
08. All My Hate And My Hexes Are For You 8/10
Gesamteindruck 6,5/10
Durchschnitt: 6,1/10