Es gibt Konzerte, bei denen die Voraussetzungen eigentlich bestens sind. Der Band eilt der Ruf einer exzellenten Liveband voraus, der Club ist sozusagen ausverkauft und einigermaßen gemütlich, es kann also los und eigentlich nichts mehr schiefgehen. Trotzdem kann es eben passieren, dass irgendetwas fehlt, um den Abend perfekt zu machen.
So geschehen bei WhoMadeWho’s Auftitt am Donnerstagabend im Ritter Butzke, einem ehemaligen Undergroundclub in Berlin-Kreuzberg. Bis kurz vor Mitternacht dürfen die Zuschauer auf WhoMadeWho an diesem Abend warten. Rauchige Nebelschwaden ziehen durch den Raum, als die drei Dänen die kleine Bühne betreten und mit ihrem Set loslegen. Leider ist der Sound zu Beginn alles andere als gut, sodass der Falsettgesang von Bassist Tomas und Gitarrist Jeppe vor allem bei ihrem zweiten Song und Hit „Space For Rent“ mehr und mehr in dem Soundbrei untergeht. Einzig Tomas „Tomboy“ Barfords druckvolle Drums erklingen hier recht deutlich.
Erst langsam bessert sich der Sound und damit auch die Stimmung im Publikum. Jeppe wird es schnell zu warm und spielt oben ohne weiter, während er bei dem von Tomas angekündigten „The Lesbian Song“ wild seine Effektgeräte bearbeitet. WhoMadeWho denken aber auch an ihre Zuschauer und so verteilen sie angesichts der hier herrschenden Temperaturen gleich einen ganzen Kasten Wasser an die Menschen im Zuschauerraum. Eine nette Geste.
Gespielt wird heute neben einer Art Best Of, inklusive natürlich dem obligatorischen “ Keep Me In My Plane“, der bereits erschienenen Alben auch einige neue Stücke, die nahtlos in die Setlist einfließen und vor allem die elektronische Seite der Band noch mehr ins Rampenlicht rückt. Schnell verwandelt sich das Konzert in eine Art never-ending Dj-Set, das bei den elektroverrückten Berlinern natürlich mit offenen Armen empfangen wird. Kaum haben sich Publikum und Band jedoch richtig eingegroovt, ist erstere auch schon wieder von der Bühne verschwunden. Die Musik im Club geht schon wieder an und man will sich schon beschweren, da tauchen die drei Dänen doch noch einmal auf. Jedoch nur kurz. Gerade einmal eine Zugabe gibt es heute Abend. Schade, denn die Band hätte noch so einige Hits in Petto gehabt (man denke nur an „Satisfaction“) und irgendwie wollte heute der Funke zum Publikum nicht richtig überspringen. Hoffen wir auf ein baldiges Wiedersehen mit einem perfekten und standesgemäßen WhoMadeWho Abend.
Fotos vom Konzert, Fotografin: Roxi K.