Gemeinsam mit dem Produzenten Ron Flieger wurde in den letzten Monaten zwischen München und Wien die Platte aufgenommen. Im Gegensatz zum Debütalbum gab es hier so einige Veränderungen. Zum Einen wurde dieses Werk komplett im Studio geschrieben und produziert und zum Anderen haben die Bandmitglieder diesmal frei nach Lust und Laune alles gemeinsam, ohne fixe Rollenverteilung, kreiert.
Diese Veränderung hatte wohl auch erheblichen Einfluss auf das musikalische Kunstwerk selbst. Die unterschiedlichen Beiträge der Fünf spiegelen sich in einer umfangreichen Soundpalette wieder und wirken so kräftiger und größer als auf der Platte zuvor.
Besser kann ein Opener nicht sein als Ohrwurm Nummer Eins „Dance with the Geeks“. Man möchte tanzen und laut mitsingen, und dass am liebsten zu allen 10 Songs dieser Platte. Einschlägige Melodien, die den Zuhörer direkt ins Geschehen ziehen und mitreißen, machen THE AGE OF THE PEACOCK zu einem wahren Genuß für die Ohren. Die Songs sind allesamt mit unvorhersehbaren und abwechslungsreichen Sounds bestückt, die trotz einer gewissen Orientierungslosigkeit, perfekt aufeinander abgestimmt klingen. Starke Synthiesounds, vielschichtige Stimmen, melodische Gitarren, Zither und antreibende Drums ergeben das Schwanken zwischen Krachen und Melodie. Die wechselnde Dramaturgie innerhalb der Songs erklärt sich auch im zeitweise launigen Gesang. Erzählt wird dabei von Schnelllebigkeit und Unentschiedenheit. Dabei spiegelt sich die Ruhelosigkeit der Musik in den Worten, einmal hart, in anderen Momenten nachdenklich. Hin und her gerissen zwischen unbedachten Nächten und gewählten Unfreiheiten, schneller Bewegung und harmonischer Gemütlichkeit.
Deckchair Orange bieten mit ihrem zweiten Album ausgereiften Indie-Rock mit Gefühl auf der erzählerischen als auch auf rein musikalischer Ebene. Eine dynamische Platte, die an einigen Stellen 80ies Erinnerung erwachen lässt.
Das Ziel der Herren, Freude und Kraft durch ihre Musik zu vermitteln, ist zumindest in unserer Redaktion, erreicht worden. Schade ist nur, dass diese Scheibe gerade einmal 30 Minuten Spielzeit enthält – wir hätten alle gerne mehr davon gehabt.
VÖ: 04.02.2011; Dienje Music
Tracklist:
01. Dance With The Geeks 10/10
02. Stay 09/10
03. Go Go Go 09/10
04. Heartbeat 08/10
05. No Regrets 09/10
06. Coast To Coast 07/10
07. Hands 08/10
08. My Love 07/10
09. Ghost 07/10
10. Buzzing Air 08/10
Durchschnitt: 8,2 / 10
Gesamt: 8,5