12 DESPERATE STRAIGHT LINES klingt reifer. Die Verspieltheit des Erstlingswerks ist verflogen und an ihre Stelle sind ein teils übersteuernder, stets cooler Bassgroove, wuchtige Drums und schrammelnde Gitarren gerückt. Telekinesis klingt oberflächlich nach guter Laune und dem sonnigen Amerika, kommt locker aus dem Bauch heraus, lässt aber beim zweiten Hören die aufgestaute Wut und die Verzweiflung Lerners erkennen. Die meisten Songs auf 12 DESPERATE STRAIGHT LINES sind in Berlin entstanden. Aufgenommen wurden Sie zusammen mit Death Cab For Cutie Gitarrist Chris Walla auf alten, analogen Bandmaschinen. Walla, der bereits das erste Telekinesis Album produzierte, war dieses Mal auch als Co-Autor tätig und darf sich sicherlich für den ein oder anderen Ohrwurm auf der Platte verantwortlich zeichnen. „Please Ask For Help“ erinnert in seiner Atmosphäre an Joy Division und lädt mit seinem dynamischen Basslauf zum Tanzen ein. „I Got You“ wird dominiert von einem krachigen Drumsound, wohingegen „Patterns“ nur mit Michael Lerners Stimme sowie der von einem Piano kreierten Soundwelt auskommt und damit der Ausreißer der Platte ist. Zusammen mit dem letzten Song „Gotta Get It Right Now“, der das Album zusammenfassend abschließt, sind dies die Anspieltipps einer gelungenen Platte, die Lust auf den lauen Sommer macht.
VÖ: 11.02.2011 / Morr Music
Tracklist:
01. You Turn Clear In The Sun 7/10
02. Please Ask For Help 8/10
03. 50 Ways 5/10
04. I Cannot Love You 6/10
05. Dirty Thing 5/10
06. Car Crash 6/10
07. Palm Of Your Hand 6/10
08. I Got You 9/10
09. Fever Chill 7/10
10. Country Lane 7/10
11. Patterns 8/10
12. Gotta Get It Right Now 8/10
Durchschnitt: 6,8
Gesamteindruck: 7