YOU CAN’T TEACH OLD DOGS NEW TRICKS und im Fall vom bärtigen, immerhin schon 70-jährigen, Seasick Steve würde es auch nichts bringen. Seien wir doch mal ehrlich: Er ist gut, so wie er ist. Zum Glück hat er das zum Teil auch eingesehen, versucht sich neben seinen geliebten Karohemden jetzt eben nicht auch noch in Röhrenjeans zu zwängen und neumodischem Kram wie Elektrosamples in seinen Folk-Bluessongs zu verwursten. Sein sechstes Studioalbum schreitet zwar weiter entlang der Genregrenzen als je zuvor, aber dennoch wird es seinem ureigenem Stil gerecht.
Der besteht aus nahezu autobiografisch erzählten Geschichten im countryesken Gewand. Und wenn man schon so einige Jahre auf dem Buckel hat wie Herr Steve Wold, 2004 aber erst die erste Veröffentlichung hervorbringt, dann hat man noch eine Menge zu erzählen.
Sinierend über die Kostbarkeiten im Leben eröffnet „Treasures“ mit einem tiefen Seufzer die Lebensgeschichte Teil 6. Der Titeltrack kommt hingegen viel lauter und voller daher, schrammelt sich den Gitarrenhals rauf und runter, ist ein Statement für sich. Treibende Drums, Schellenkränze, unverschämt rasante Gitarrenpicks und sogar ein Banjo gesellen sich im Laufe der 12 Tracks hinzu und gestalten YOU CAN’T TEACH OLD DOGS NEW TRICKS so abwechslungsreich wie man Seasick Steves Leben vermuten kann. Keine Spur von Rentenalter, ein Hoch auf Whiskey und eine „Party“ im Hundehaus geben Künstler und Platte Berechtigung im Hier und Jetzt. Und bitte nichts ändern. Danke!
VÖ: 27.05.2011; Play It Again Sam / Rough Trade
Tracklist:
01. Treasures 8/10
02. You Can’t Teach Old Dogs New Tricks 8/10
03. Burnin’ Up 6/10
04. Don’t Know Why She Love Me But She Do 8/10
05. Have Mercy On The Lonely 6/10
06. Whiskey Ballad 7/10
07. Back In The Doghouse 7/10
08. Underneath A Blue And Cloudless Sky 7/10
09. What A Way To Go 8/10
10. Party 8/10
11. Days Gone 8/10
12. It’s A Long Long Way 7/10
Durchschnitt: 7,3
Gesamteindruck: 8/10
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