20 Jahre sind eine lange Zeit. So lange, dass man als Band auch gerne mal in Nostalgie schwelgen kann. Nein, nicht die eigene Bandnostalgie. Sondern eine, die noch weiter in der Jugend liegt. Sommerferien, Lagerfeuer, gemeinsam Lieblingslieder singen. Genau das vermittelt UNDERWATER SUNSHINE, Untertitel: OR WHAT WE DID ON OUR SUMMER VACATION, das neue Album der Counting Crows um Sänger Adam Duritz.
Bob Dylan, Gram Parsons, Fairport Convention, Travis oder Teenage Fanclub heißen die Künstler, deren Songs die Band aus San Francisco hier in typischer Counting-Crows-Manier verarbeitet. Oder auch Kasey Anderson, Dawes oder The Romany Rye, um bei den unbekannteren Vertretern der Zunft zu bleiben. Ein Album voll mit Coverversionen persönlicher Lieblingslieder, wie die Presseinfo klarstellt. Coversongs fremder Künstler, aber auch eigener Prä-Counting-Crows-Projekte wie Sordid Humor und Tender Mercies.
Über allem schwebt wie üblich die prägnante, leicht quäkende Stimme von Duritz. Das alleine macht UNDERWATER SUNSHINE schon so unverkennbar Counting Crows-like – von Standardprogramm aber keine Spur. Vielmehr beweisen die restlichen Bandmitglieder große Spielfreude, die beispielsweise im tollen Fairport-Convention-Cover „Meet On The Ledge“, „Amie“ oder auch „Four White Stallions“ deutlich wird. Reine Coveralben erwecken ja oft den Eindruck einer kreativen Durststrecke. Das hier aber ist ein Album, was sich nicht nur unauffällig in die Diskographie der Band einreiht, sondern ein zu den Studioalben gleichberechtigtes, weil absolut überzeugendes Stück Musik darstellt.
Ohr d’oeuvre: Meet On The Ledge / Amie / Four White Stallions / You Ain’t Goin‘ Nowhere
VÖ: 13.04.2012; Cooking Vinyl / Indigo
Tracklist:
01. Untitled (Love Song) (The Romany Rye)
02. Start Again (Teenage Fanclub)
03. Hospital (Coby Brown)
04. Mercy (Tender Mercies)
05. Meet On The Ledge (Fairport Convention)
06. Like Teenage Gravity (Kasey Anderson & The Honkies)
07. Amie (Pure Prairie League)
08. Coming Around (Travis)
09. Ooh La La (The Faces)
10. All My Failures (Dawes)
11. Four White Stallions (Tender Mercies)
12. Return of The Grievous Angel (Gram Parsons)
13. Jumping Jesus (Sordid Humor)
14. You Ain’t Goin‘ Nowhere (Bob Dylan)
15. The Ballad of El Goodo (Big Star)
Gesamteindruck: 7,5/10
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