Was soll man von einer Band halten, die ihr Album mit Casio-Bläsern in Art eines Weihnachtsständchens eröffnet und in der Folgezeit auch keine Möglichkeit auslässt, das zu zelebrieren, was sie selbst als „turbulenten Happy Rave“ bezeichnen? Nein, nicht etwa ein neues Album der Techno-Rowdies von den Crookers, sondern Slagsmålsklubben aus Schweden. Selbst ernanntes Elektropop-Krawall-Ensemble. Wobei die Betonung auf Elektropop durchaus gerechtfertig ist. Denn im Gegensatz zu ihren italienischen Kollegen wummern die Bässe nicht ganz so martialisch und stumpf, die Spielereien sind deutlich weniger nervig. Dass THE GARAGE dennoch eine ziemlich verrückte Sache ist, liegt in der Natur des Ganzen. Nicht nur bezogen auf die Songtitel, die mit Vertretern wie „Snakes In Tokyo“, „Show Me Your Pizza“ oder „Tuktuktack“ schon ordentlich beknackt herüberkommen. Nicht weniger verrückt sind die Stücke selber, irgendwo zwischen Techno, Elektro und – ja, was eigentlich? – angesiedelt.
Zum Vergleich: „Yrsel 606“ klingt wie eine wohnzimmertaugliche Version von „Flat Beat“, während sich „Stora E“ zu einem großen Teil aus aufgepimptem Früh-90er-House rekrutiert. Dazu noch ein wenig Elektro-Jazz auf „Svång Om Du Kan“ oder das in die Minimal-Richtung tendierende „Tuktuktack“ und fertig ist etwas, was man eigentlich gar nicht erklären kann. Aber eines ist es auf jeden Fall: ziemlich crazy. Garage auf!
Ohr d’oeuvre: Yrsel 606 / Stora E / Svång Om Du Kan
VÖ: 13.04.2012
Tracklist:
01. Opening The Garage
02. Snålla TV Plz
03. Come On Anybody
04. Snakes In Tokyo
05. Yrsel 606
06. Show Me Your Pizza
07. Stora E
08. Svång Om Du Kann
09. Tuktuktack
10. Uteliggarjazz
11. Jake Blood
12. Closing The Garage
Gesamteindruck: 6/10
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