Das Wichtigste vorab: BORN VILLAIN ist besser als seine zwei Vorgänger. Songs wie „The Beautiful People“, „The Dope Show“ oder „mObscene“ gehören aber wohl ein für alle Mal der Vergangenheit an.
Zum achten Mal sind Marilyn Manson jetzt also ins Studio gegangen und haben ein Album zusammengeschustert. Herausgekommen sind wieder viele düstere Geschichten, mit mal mehr, mal weniger zwingender Präsenz vertont. In jedem Fall braucht man Zeit, um das Album zu entdecken. Vertrackte Strukturen machen es nicht immer leicht Eingang zu finden, wirken stellenweise wie ein zäher Fleischklops oder lassen vergeblich auf den erhofften Ausbruch warten. Wenn er dann kommt, ist er eher kontrolliert als wuchtig. Hier zeigt sich, dass die Maßeinheiten für den Begriff ‚Vollgas‘ schon lange nicht mehr an Alben wie ANTICHRIST SUPERSTAR oder HOLY WOOD bemessen werden können.
Konträr zu den verfrickelten Nummern kommt „No Reflection“ mit seinen hingebungsvoll gekrächzten A’s und O’s und simpler Melodie daher und bewirbt sich stampfend um den Titel „Ohrwurm der Platte“. „You’re So Vain‘ erhält musikalische Unterstützung von Johnny Depp, bleibt aber dennoch eines der schwächeren Cover in der Discography von Marilyn Manson.
Halten wir fest: Es ging schon mal besser. Schlechter aber auch.
VÖ: 27.04.2012; Cooking Vinyl
Tracklist:
01. Hey, Cruel World
02. No Reflection
03. Pistol Whipped
04. Overneath The Path Of Mistery
05. Slo-Mo-Tion
06. The Gardener
07. The Flowers Of Evil
08. Children Of Cain
09. Disengaged
10. Lay Down Your Goddamn Arms
11. Murderer Are Getting Prettier Every Day
12. Born Villain
13. Breaking The Same Old Ground
14. You’re So Vain
Gesamteindruck: 6/10
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