Im klassischen Verständnis der „Bandologie“ gehören zur Gründung eines Ensembles mindestens ein Schlagzeug, eine Gitarre, ein Bass und Gesang. Dass Letzteres aber nicht immer notwendig ist, haben schon Bands wie EF und 65 Days Of Static eindrucksvoll bewiesen. Und nun reihen sich pg.lost zum vierten mal in die Riege des Instrumental ein. Mit KEY gelingt es den Schweden eine Fortsetzung ihrer Trivia des Post-Rocks zu veröffentlichen. Der Sound auf dem neuen Album: Episch. Als sei das nicht spezifizierend genug, gibt sich das Quartett die Ehre ihre Songs durchaus härter zu untermalen. Scheinbar endlose Gitarren-Soli werden durch harten Bass gebrochen und verunsichern: Lässt man sich beim Hören gerade in realitätsfernes Terrain sinken, schreckt man gleichzeitig hoch. Die Moll-Struktur an vielen Stellen bietet den perfekten Rahmen, sich eines tosenden Gewitters zu verschließen und pg.lost, deren kürzestes Lied auf KEY bei 5:04 Minuten liegt, zu lauschen. So sehr man sich auf den Sound verlassen kann, so traurig macht er an mancher Stelle. Ob das gut oder weniger gut ist, muss aber im Zweifelsfall selbst entschieden werden. Wenn es denn Zweifel gibt. Denn eins ist klar: Man muss diese groß inszenierten Dramen schon mögen, um KEY zu verstehen.
Ohr d’oeuvres: Spirits Stampede, Vultures
VÖ: 04.05.2012; Black Star Foundation/Cargo Records
Tracklist:
01. Spirits Stampede
02. Vultures
03. Terrain
04. Sheaves
05. I’m a Destroyer
06. Gathering
07. Weaver
Gesamteindruck: 6,5/10
Mehr zu pg.lost