Man sagt: „Die Letzten werden die Ersten sein.“ Aber was als profaner Kalenderspruch gilt, als Metapher genauso unbrauchbar wie „Der Klügere gibt nach“ ist, das wird mit ALERTA zum Gesetz. Grundsatz 1 des Punk(rock)s: Sei wütend und sei dabei laut! Und wenn jemand als Verfassungshüter dieser Norm auftritt, sind das Radio Havanna. Die vier Berliner veröffentlichen mit ALERTA ihr viertes Album, auf dem sie gnadenlos mit allem abrechnen. Hoffnung und Enttäuschung gehören eben genauso zusammen wie Machtlosigkeit und Ohnmacht. Und das bringen Radio Havanna auf den Punkt. Dass Radio Havanna aus engagierten Menschen besteht, haben Fichte, Olli, Anfy und Arni schon oft unter Beweis gestellt. Im Auftrag des Punks bespielten sie jeden Winkel, den sie kennen. Im Auftrag der Gutmenschlichkeit spielten sie davon sogar nicht selten für den guten Zweck. Auch wenn ihre Vita nach Routine klingt, auf ALERTA überraschen die Jungs: In „Goldfischglas“, einem balladig-schönen Unplugged-Stück wird gefiedelt, der Opener „Flüstern, Rufen, Schreien“ wird von einer bekannten Stimme supported, kein Geringerer als Anti-Flag Frontmann Justin Sane gibt sich die Ehre der Verewigung.
Wer ALERTA hört macht einen Ausflug in den Widerstand. Kein Diktat der Welt, keine Hosenträger und kein Oberlippenbart können Radio Havanna daran hindern, ihre Heimat Neukölln von Dubstep und Minimal zu befreien. Endlich darf das Büchsenbier wieder so schmecken, wie es soll: Nach Freiheit. Die letzte Bastion dessen ist das was Radio Havanna schließlich zu den Ersten machen wird. Punk eben. Oder anders formuliert: Guck mal Campino, hier sind deine Erben.
Wer ALERTA hört macht einen Ausflug in den Widerstand. Kein Diktat der Welt, keine Hosenträger und kein Oberlippenbart können Radio Havanna daran hindern, ihre Heimat Neukölln von Dubstep und Minimal zu befreien. Endlich darf das Büchsenbier wieder so schmecken, wie es soll: Nach Freiheit. Die letzte Bastion dessen ist das was Radio Havanna schließlich zu den Ersten machen wird. Punk eben. Oder anders formuliert: Guck mal Campino, hier sind deine Erben.
Ohr d’oeuvres: Unvergaenglich/ Kein Anschluss unter dieser Nummer/ Goldfischglas
VÖ: 04.05.2012; Uncle M/Cargo Records
Tracklist:
01. Flüstern, Rufen, Schreien (feat. Justin Sane)
02. Rettungsboot
03. Die Zeit rennt
04. Gewaltregime
05. Wir stehen im Regen
06. Unvergaenglich
07. Hubert – Nein!
08. Monster
09. Goldfischglas
10. Superlativ von Scheisse
11. Kein Anschluss unter dieser Nummer
12. Die letzte Nacht
Gesamteindruck: 9/10
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