Von Kritikern erntet die Band aus dem Stuttgarter Raum für ihr gleichnamiges Debut jede Menge Lob. Auch wir von jmc zollten Respekt (http://www.jmc-magazin.de/2013/02/27/ya … e-tourist/). Doch wie viele wollen sich von ihrer Qualität live überzeugen? Leider nicht viele: Gerade mal 18 (!) Leute wollen sich in dieser schnuckeligen Location, die einem Jazzkeller nahe kommt, den Abend vertreiben. Dafür ist sogar das Studio 672 des oberhalb gelegenen Stadtgarten zu groß, schüchtern halten sich die Besucher zurück und behalten in einer Sesselecke oder auf den Barhockern Platz, als der Support Fabian Brokof – er produzierte das Album von Yasmine Tourist – solo und mit Gitarre die Bühne betritt.
Er bietet guten Singer-/Songwriterpop und bemüht sich die Stimmung aufzulockern, gelingen will ihm das jedoch nicht so richtig. Das Kölner Publikum bleibt an diesem Abend sehr distanziert, mag lieber stillschweigend zuhören und spendet Applaus, als aktiv den Gig zu verfolgen. Dies ändert sich auch bei Yasmine Tourist nicht. Auch diese geben sich Mühe, erzählen Anekdoten vom Tourleben, mehr als ein paar Lacher und etwas Beifall spenden die Kölner ihnen nicht. Live geht – auch durch die Lautstärke – das Sanfte und Zerbrechliche in ihrer Musik flöten, sodass die Gänsehaut- und Kuschelstimmung, die beim Hören des Albums aufkommt, sich live leider nicht wirklich übertragen lässt. Die Jungs von Yasmine Tourist versuchen anfangs noch dagegen anzugehen, motivieren die Leute zur Bühne zu kommen, stellen diese Bemühungen jedoch recht bald ein und spielen eine leicht veränderte Setlist herunter und lassen auch das von-der-Bühne-gehen für die Zugaben weg und fügen diese hinten an.
Handwerklich ist den Jungs nichts vorzuwerfen, der Sound stimmt, sämtliche Instrumente werden gut gespielt und in Szene gesetzt, nur der Funke will nicht überspringen. Diesen Funken aufzunehmen, darauf scheint das Publikum an diesem Abend keine Lust zu haben.
Fotos vom Konzert: Jennifer Kiowsky
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