Am größten Hit von The Darkness „I believe in a thing called Love“ aus dem Jahr 2003 kommt man schwer vorbei. Nach wie vor veröffentlichen die Briten gute Rock Songs. Erst letztes Jahr erschien mit „Easter in Cancelled“ einer der stärksten Longplayer der Band.
Mitten in der Karnevalszeit wagen sich The Darkness nach Köln und feuern am heutigen Freitag in der Essigfabrik ein wahres Glam-Rock-Feuerwerk ab. Zunächst schrammeln sich DZ Deathrays in rasantem Tempo durch den Support-Slot. Obwohl die Musik der beiden Bands unterschiedlicher kaum sein könnte, wissen die Australier durchaus zu begeistern. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.
Der Opener von „Easter is Cancelled“ lautet „Rock’n’Roll deserves to die“. Dass Rock’n’Roll alles andere als verdient zu sterben, stellen The Darkness mit der heutigen Show beeindruckend unter Beweis. Das Konzert wartet mit allem auf, was ein legendäres Konzert braucht: Grandiose Gitarrensoli, fulminante Rockstarposen, witzig verpackte Ansagen, kuschelige Akustik-Einlagen und zwischen all dem thront Frontmann Justin Hawkins mit seiner unverkennbaren Falsett-Stimme.
Die Mirkofonständer sind gespickt mit jeder Menge Plektren, die zwischen den Songs ins Publikum geworfen werden. Die Plektren sind heiß begehrt und werden immer wieder lautstark von den Konzertbesuchern verlangt. Irgendwann hält Hawkins in seiner Ansage zum nächsten Song inne und fragt mit einem Grinsen im Gesicht: „Für was seid ihr eigentlich hier. Seid ihr für Plektren oder für Songs gekommen?“.
Dass sich The Darkness selbst nicht ganz ernst nehmen, macht den Charme der Show aus. Hier sind wahnsinnig talentierte Musiker am Werk, die den Spaß an der Sache auch nach 20 Jahren nicht verloren haben. Obwohl die Show im Vorhinein durchgetaktet ist (es gibt sogar eine kurze Pause zum Wechseln des Bühnenoutfits), spielen The Darkness nicht starr ihr Set runter. Immer wieder interagieren die Musiker mit dem Publikum.
Man verliert sich derart in der Show, dass das Ende völlig unerwartet und plötzlich kommt. Mit ein bisschen Wehmut vor und auf der Bühne wird das Konzert mit „I believe in a thing called Love“ beendet. Mache Konzerte sollten einfach nie zu Ende gehen.