Da gründen zwei Musikerinnen, die sich beim Studium auf der Frankfurter Musikhochschule kennenlernen, die aufregendste deutschsprachige Band der letzten 10 Jahre. Nach zwei Alben auf dem Hamburger Label Buback gibt es internen Ärger und es folgt die anschließende Trennung.
Daniela Reis musiziert jetzt mit ihrem Gatten als DUCKS ON DRUGS auf dem ebenfalls in Hamburg ansässigen Label Audiolith. Fritzi Ernst kann weiterhin (von Zitrone Ted Gaier produziert) ihre Kunst auf Buback veröffentlichen.
Wenn man sich die beiden Platten anhört, fällt auf, dass Buback anscheinend deutlich größere Mittel bei der Produktion zur Verfügung stehen – das Mastering der Produktion ist definitiv hochwertiger. Was die DUCKS ON DRUGS aber nicht schlechter macht.
Die wichtigste Feststellung ist jedenfalls: Beide zusammen hätten – nach einem leider sehr unterschätzten zweiten SCHNIPO SCHRANKE Album – mit dem Material ihrer beiden neuen Arbeiten, eine ganz gute Platte hinbekommen, aber keine von der Qualität ihrer beiden SCHNIPO SCHRANKE Veröffentlichungen. Das Fazit ist natürlich furchtbar subjektiv. Und vielleicht war die „SCHNIPO SCHRANKE Zeit“ – gerade für Ernst – nur eine kurze Erfahrung, vor einer Solokarriere. Es bleibt abzuwarten, ob zweite Alben der beiden folgen werden. Schön wär’s!
Die Fähigkeit von Ernst, sehr eingängige und dennoch smarte Melodien zu komponieren, ist nicht zu überhören. Auf der Textebene (bis auf die Ausnahme bei dem Nervlied „Ich kann deine Mutter sein und auch deine Schwester“) fehlt ein wenig das Toxische und Abgründige, was „Satt“ und „Rare“ (unter anderem) ausgezeichnet hat. Aber vielleicht entwickelt sich da in Zukunft noch ganz anderes Material. Und das ständige Vergleichen mit anderen und altem Gedöns ist eh ziemlich nervig.
Ich stelle fest: Dieser Vorbericht ist gescheitert und schlechter als die blödesten Lieder aus den beiden Alben von Ernst und Reis. Verzeihung!
Tickets für die Show von Fritzi Ernst im Düsseldorfer zakk Biergarten gibt es hier.
Foto: Frederike Wetzels