Dass die Mitglieder der britischen Shoegaze-Band SLOWDIVE seit 2014 wieder unter dem alten und bewährten Etikett spielen, ist sicherlich einer der großen Glücksfälle des Indierocks in den 10er Jahren.
Nicht wenige halten gar das selbstbetitelte 2017er Reunion Album für den Karrierehöhepunkt der Band aus Reading. An ihr Konzert am 26. Februar 2018 im ausverkauften Kölner Gloria kann ich mich nicht wirklich erinnern. Ich weiß noch dass es an dem Montagabend in Köln verdammt kalt war (ein kurzer Blick auf Wetterkontor.de bestätigt, dass es minus 10 Grad waren), und dass ich seit dem Abend eine Zeit lang wirklich dachte, ein Muster zu erkennen. Nämlich dass montags immer die besten Konzerte stattfinden. Man muss dazu sagen, dass unser kleiner Kegelverein an dem besagten Abend für ca. 1/3k Euro Bier (selbstredend inklusive sehr viel Trinkgeld) im Gloria verzehrt hat. Der 14 Tage später veröffentlichte Konzertbericht lässt darauf schließen, dass die Party noch weiterging. Inzwischen bin ich abstinent. Und die Konzertmuster-Psychose wurde erfolgreich an einem Montag im letzten Dezember von THE SCREENSHOTS behandelt.
Die Prognosen für morgen Abend lassen jedenfalls alle auf einen guten Konzertabend hoffen. Das aktuelle und tendenziell leider etwas kunsthandwerklich, oder (wie der Kegelclubpräsident gestern Abend sagte) „cheesig“ geratene Album „Everything Is Alive“ von SLOWDIVE, scheint in der 14 Songs umfassenden Setlist der aktuellen Tour drei Plätze einzunehmen. Den Löwenanteil stellt (wie auch schon vor 6 Jahren) das Meisterwerk „Souvlaki“. Anscheinend dauert die aktuelle Show 85 Minuten. Die sollten auch abstinent gut durchzuhalten sein. In der Live Music Hall werden die Konzertbesucher:innen seit einiger Zeit nämlich ordentlich zur Kasse gebeten. Während der Konzerte wird der Getränkepreis ( z.B. € 5,40 für ein schales 0,3l Bier mit Pfandmarke, deren Herausgabe vermutlich auch, wie inzwischen mehrmals erlebt, gerne vergessen wird) gegenüber dem Partybetrieb (ja, die gibt es Dank DEPECHE MODE dort tatsächlich noch) ordentlich erhöht, was in Köln bisher einmalig ist. Also warm anziehen und ausreichend trinken (vielleicht vorher)!
Foto: Ingrid Pop