Einen nostalgischen Zuckerüberzug bedeckt die Musik von Walter Frosch. Der Post-Punk auf ihrer neuen EP A SEA OF BROCKEN LIGHT erinnert an die 80er und an Manchester, bleibt aber nicht in der Erinnerung verhaftet, sondern ballert tanzbare Popperlen in die Stratosphäre.
Es ist natürlich ein dialektisches Meisterwerk der österreichischen Elektro-/ Post-Punkband sich Walter Frosch zu nennen, nach dem eisenharten Verteidiger und Kettenraucher von Kaiserslautern und St.Pauli. Klar, dass sportkulturelle (ehemals trinkkulturelle) Kleinstmagazine auf den Bandnamen anspringen und auch noch Monate nach Erscheinen der EP A SEA OF BROKEN LIGHT etwas dazu schreiben. Aber, glücklicherweise hat sich das musikalisch voll gelohnt, ist die Musik doch geprägt von einem nostalgisch – geprägten Synthiesound, einem dominanten Peter Hook-Gedächtnisbass und einem verwaschenen Gesang. Gleich gehen die Gedanken in Richtung New Orders World in Motion beim Hören von New Dawn, um in den Fußballvergleichen zu bleiben. Etwas irritierend ist anfangs, dass der Gesang tief in die Musik eigebettet ist. Dabei ist aber auffällig, dass der stets nach vorne treibende Beat den Songs trotz des in den Sound gemischten Gesangs etwas drängendes, dynamische verleiht, was diese angenehm abhebt von all dem selbstreflexiven und schlurfenden Gebrabbel was man sonst zu oft angeboten bekommt. Und dazu können wirklich Walter Frosch Hits schreiben.
VÖ: 23.06.2023, Irascible Music, https://walterfrosch.bandcamp.com/album/a-sea-of-broken-light
Tracklist: Forever, New Dawn, Last Year, Gestures, Alone Again
Unsere Wertung: 8/10