Der letzte Tag des Roskilde Festivals fängt mit einer Band mit beinahe epischem Namen an: I Was A King stehen um 12 Uhr auf dem Pavilion und präsentieren den Frühaufstehern ihre gelungene Mischung aus dem seichten Rock der 90er und den psychedelisch-süßen Melodien der 60er Jahre und vermögen es dabei die Katerstimmung wegzupusten und sie gegen völlige Unbeschwertheit auszutauschen. Scheinen die Norweger die warme Luft gerade noch mit ihren melancholischen Klängen auszufüllen, durchbrechen sie sie jäh mit lauten Riffs, wie das Publikum in den Tag läuten zu wollen.
Knappe 2 Stunden später ist Roskilde wacher und bereit für Surfer Rock aller erster Kajüte. Surfer Blood aus dem floridianischen West Palm Beach lassen ihre Gitarren über die Odeon Stage klingen. Mit einigen neuen Songs als noch Ende letzten Jahres als Support für Interpol scheinen sie mit ihren hymnengleichen Songs wie “Swim“ genau den Nerv der Zuschauer an diesem warmen Sonntag zu treffen.
Rockiger geht es da natürlich bei Bad Religion zu. Auf der Orange Stage, versteht sich. Auf eine andere Bühne darf man die Punk Rocker auch gar nicht verfrachten. Die Klassiker füllen den riesigen Platz, es wird getanzt, gerockt, weit und breit nichts als gute Laune und schließlich wird gegen halb 4 das erste mal an diesem Tage gepogt, auch wenn es nur ein Punk Rock Song ist. Alles andere als Punk Rock liefern da die Amerikaner von My Chemical Romance ab, die gleich nach Bad Religion den Platz auf dem orangenen Wahrzeichen Roskildes einnehmen. Den meisten wohl über das Radio bekannt, spielen sich die Alternative Rocker durch ihr Set von rockigen und mitsingbaren Songs. Einzig Petrus scheint nicht begeistert, verschleiert er den Himmel doch abermals mit grauen Wolken, sodass die Hip Hop Liebhaber sich wohl glücklich schätzen, Big Boi auf der überdachten Arena miterleben zu dürfen. Der aus dem Duo Outkast bekannte Rapper versteht es dennoch mit seinen Funk-Riffs in Kombination der Basslines und gekonnt eingesetzten Synthesizern die Menge zum feiern zu bewegen.
Die Stimmung scheint mindestens so prächtig wie die Sonne vom Himmel. Bei gefühlten 35 Grad im Schatten gebührt ernstgemeinter Respekt denjenigen, die sich stundenlang in die Warteschlange der Orange Stage einreihen, um beim Headliner des Abends ganz vorne zu stehen: Kings of Leon.
Um 22 Uhr hat das Warten ein Ende und die vier Followills betreten die Bühne. Mit ausgesprochen gutgelauntem Frontmann wird das Set eingeläutet. Liegt es daran, dass morgen Unabhängigkeitstag in den USA ist und der heutige Auftritt beim 8-Tage-Festival Roskilde auch gleichzeitig der vorerst letzte vor einer kurzen Sommerpause ist? Tiefenentspannt wie die Songs auf COME AROUND SUNDOWN sind jedenfalls auch ihre Protagonisten, bieten eine wunderschöne Abschlussathmosphäre und lassen den gesamten Platz vor der Orange Stage bei „Sex On Fire“ und „Use Somebody“ in einen gewaltigen Chor einstimmen. Zelebrierte Gemeinsamkeit – Roskilde 2011
Der Freitag
Beim nächsten Mal willst Du dabei sein? Tausende Konzerttickets gibt es hier: