Hört man „Die“, hat man das Gefühl den Soundtrack eines Actionfilms zu hören, mit verzerrten Gitarren, psychedelisch angehaucht. Und: Spannung ohne Ende. Der stimmliche Part ist hierbei spärlich und setzt erst ab einem Drittel des Songs ein. Doch dies setzt sich eher vom Rest des Albums ab.
Doch auch der Name FATHER SON HOLY GHOST lässt uns aufhorchen. Versucht uns jetzt eine Band durch Musik zum Glauben zu bekehren? Der Titel von „Forgiveness“ lässt jedenfalls darauf schließen. Doch die Musik hat nichts mit Gospel oder ähnlichem zu tun, viel zu ruhig und bedacht singt Christopher Owens seine Worte. So ist der Song eine weitere kleine Ausschweifung. Dieses Gefühl hat man bei dieser Platte häufig, denn das Duo probiert einen Stil nach dem anderen für sich zu gewinnen, was einen dazu bewegt, nach jedem Stück auf das nächste gespannt zu sein. Es werden viele Instrumente ausprobiert, seien es Synthesizer oder Mundharmonika. Es wird sich am Repertoire alter Zeiten bedient, genauso wie aktuelle Bezüge hergestellt, doch der Gesang hat einen großen Widererkennungswert. Selbst bei poppigen Stücken wie „Magic“ lässt er träumen, indem er jeden in seinen Bann zieht. Der Musiktitel verspricht also auch hier nicht zu viel.
Zudem ist das Thema des Albums durchgehend ein typisches: Liebe. Klar, ein Thema mit dem sich Frauen eher auseinander setzen, doch Girls geben sich hierbei schonungslos und nicht schmalzig. Jedes Wort scheint ehrlich und genauestens überlegt zu sein. Auch wenn sich in „How Can I Say I Love You“ über Direktheit Gedanken gemacht wird, teilt der Sänger schon im Anfangsstück „Honey Bunny“ seiner Angebeteten einfach mit „You Are The Girl That I Want.“ Wäre jeder so ehrlich wie Owens in diesem Song, wäre das Leben einfacher. Man sollte sich also ruhig mal eine Scheibe von ihm abschneiden, ob männlich oder weiblich.
Alles in allem also Musik, die beiden Geschlechtern gefallen kann.
VÖ: 09.09.2011; PIAS / Rough Trade
Tracklist:
01. Honey Bunny 09/10
02. Alex 09/10
03. Die 08/10
04. How Can I Say I Love You 08/10
05. Myma 07/10
06. Vomit 09/10
07. Just a Song 08/10
08. Magic 08/10
09. Forgiveness 09/10
10. Love Like a River 07/10
11. Jamie Marie 07/10
Durchschnitt: 8,1
Gesamteindruck: 8,5/10
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