Einst war Roman Fischer ein Indie-Wunderkind. Auf seinem Debütalbum BIGGER THAN NOW spielte er sämtliche Instrumente selbst ein, teils aus Talent, teils aus Geldmangel. 2006 folgte dann PERSONARE, düster, melancholisch und wieder gefeiert von der Indiepresse. 2008 war sein Song „Let It Go“ Teil des „Keinohrhasen“ Soundtracks. Klingt doch eigentlich nach einer „normalen“ Indiekarriere. Wäre da nicht die musikalische Abkehr auf dem neuen selbstbetitelten Album. Schon die Single „Into Your Head“ lässt erahnen, was den Hörer erwartet. Discobeats gepaart mit Melancholie, tiefgründige Texte und doch eine gewisse Leichtigkeit. Kurzum: Roman Fischer hat ein New Wave Album gemacht. Vier Jahre hat Roman Fischer für das Album gebraucht, beim Hören merkt man wieviel Herzblut und Schweiss in dem Werk steckt. Der Opener „Into Your Head“ bleibt gut im Ohr „Out of my mind and into your head“ ist also kein leeres Versprechen. „Not for Everyone“ ist gefällig und hat einen starken Refrain mit Chorus-Potenzial. „All Night, All Day“ ist dagegen geradezu euphorisch und ausgelassen tanzbar. Doch auch der „alte“ Indie-Musterschüler kommt zurück und erinnert mit „Lightscapes“ an alte Werke. Wer auf große Texttiefe, New Wave-Sounds und Indie-Pop in feinster Form steht, wird Roman Fischer mögen. Für alle anderen ist dieses Album nur ein weiteres Übel der omnipräsenten 80iger Jahre-Kultur.
VÖ: 23.07.10 Vertigo Berlin/ Universal4
Tracklist:
Into Your Head 8/10
We’ll Never Meet Again /710
Not for Everyone 7/10
Let It Go 8/10
Lightscapes 8/10
Beware 7/10
Some Other Man 7/10
Sequels 7/10
Out Of Control 7/10
All Night All Day 8/10
Sooner Or Later 7/10
Carpet 7/10
Durchschnitt 7,3/10
Gesamteindruck 8/10