 I Heart Sharks – AnthemsRund 2,5 Jahre nach ihrem auch bei jmc sehr gern gehörten Debütalbum wollen die Wahlberliner von I Heart Sharks auf die ganz großen Bühnen und sind beim Stadionpop angelangt. Vorbei scheinen die Zeiten smarter Synthiepopsongs, die sie 2011 mit einem aufgesetzt-charmant wirkenden britischen Akzent und Szenehits wie „Neuzeit“ zelebriert haben. Alles ist 2014 groß und noch größer geworden, die sich wiederholenden „Ooh“s und „Aah“s kombiniert mit den überdimensionierten Synthieflächen nehmen nahezu exzessiv hymnoide Züge an. ANTHEMS jedoch krankt trotz der gelungenen Vorabsingle „To Be Young“ an übermäßiger Vorhersehbarkeit und vor allem an fehlender Substanz: Hymnen, die mit der Brechstange erzwungen werden, sind wahrlich keine gute Wahl. – Gesamtwertung: 4/10; VÖ: 28.03.2014 |
 Jamaica – VenturaVier Jahre nach ihrem Erstling legen die Franzosen ihr zweites Album nach, produziert vom Daft Punk-erfahrenen Peter Franco. Der weiß schließlich, wie Hits gehen: VENTURA bringen sehr gerade gespielten Gitarrenpop, der nur ab und an etwas banal klingt, dafür aber gerne mal an Kollegen wie Phoenix oder auch frühen 80s-Britpop erinnert und immer wieder mit schönen Songs und Ohrwurmqualitäten überzeugt. – Gesamtwertung: 7,5/10; VÖ: 21.03.2014 |
 Future Islands – SinglesSollte Future Islands mit ihrem vierten Album endlich der Durchbruch gelungen sein? Vieles deutet darauf hin, durfte die Synthiepopkombo aus Baltimore um Frontmann Samuel Herring und seinen unvergleichlichen Tanzstil Anfang März in der renommierten David Letterman Show einen umjubelten Mini-Auftritt hinlegen. Ihr viertes Album SINGLES ist allerdings keine Zweitverwertung alter Hits, wie der Name suggerieren könnte, könnte aber durchaus einiges an Singlepotential beinhalten. Denn Future Islands zeigen, wie eingängiger Midtempo-Synthiepop mit knackigem Groove richtig geht. Ein paar musikalische Überraschungen und Stilwechsel – mal von dem unerwarteten Geschreie auf „Fall From Grace“ abgesehen – hätten dem Album allerdings noch gut getan. – Gesamtwertung: 7,5/10, VÖ: 21.03.2014 |
 Arthur Beatrice – Working OutDavon, dass sie einst als die neuen The xx gefeiert wurden, sind Arthur Beatrice – eine der Hypebands Ende 2012 und Anfang 2013 – mittlerweile meilenweit entfernt. WORKING OUT, das Debütalbum der Briten, entpuppt sich viel mehr als lupenreines Indiepopalbum. Etwas Synthiepop hier, ein paar sanfte Elektrobeats dort, dazu angedeutete Pianoballaden, ein paar Songwriteransätze und vor allem: Klarer Gesang mit ohrwurmhaften Melodien, bei dem sich Orlando Leopard und Ella Girardot abwechseln und auch mal die Bälle zuwerfen. Die Songs sind zwar in Teilen schon länger bekannt („Carter“ und „Grand Union“ etwa) – das ändert aber nichts daran, dass das Quartett ein wirklich schönes und abwechslungsreiches Pop-Album zusammengestellt hat, welches allerdings in seiner klaren Struktur nur in wirklichen Ausnahmefällen an Jamie xx & Co. erinnert. Ist vielleicht auch besser so. – Gesamtwertung: 8/10, VÖ: 21.03.2014 |
 Tokyo Police Club – ForcefieldDas vierte Album der Kanadier braucht vor allem Eines – Zeit. Denn im Gegensatz zu früher haben sich Tokyo Police Club immer wieder von den Gitarren und Effektpedalen entfernt, alles wirkt cleaner – aber leider auch verwechselbarer. Songs wie „Beaches“ oder „Miserable“ hätten auch auf einem frühen Phoenix-Album Platz gefunden – erst nach wiederholtem Durchlauf und der Akzeptanz der musikalischen Veränderung im Hinterkopf, können die neun Songs von Forcefield doch noch irgendwie überzeugen. – Gesamteindruck: 6,5/10; VÖ: 28.03.2014 |
 Jimi Goodwin – OdludekGut Ding will Weile haben: Erst nach 14 Jahren im Gefüge der britischen Indierocker Doves traut sich Frontmann Jimi Goodwin, ein Soloalbum aufzunehmen. So richtig austoben wolle er sich damit, erzählte Goodwin im Vorfeld. Und tatsächlich bewegt sich ODLUDEK geschickt zwischen Britpop, Synthierock, Folk- und schmalzigen Popballaden und hin und wieder einem großen Schuss Pink Floyd. Das darf gerne mal etwas schräg sein („Man vs. Dingo“) und ist, auch wenn nicht jeder Song so richtig durchstartet, letztlich eine interessante Sache, die in der Tat unter das Motto „Austoben“ fällt. Mission erfüllt. – Gesamteindruck: 7/10; VÖ: 21.03.2014 |
 Johnny Cash – Out Among The StarsEins vorweg: Ja, hierbei handelt es sich tatsächlich um bislang unveröffentlichtes Johnny Cash-Material. OUT AMONG THE STARS stammt aus den frühen 80er-Jahren, lange vor seiner Renaissance im Zuge der American Recordings-Sessions, aus einer Zeit in der Johnny Cash als alles andere als „cool“ galt. Das merkt man dem Album auch immer wieder an: Abgesehen vom hervorragenden „She Used To Love Me A Lot“ und den wie so oft unwiderstehlichen Duetten mit seiner großen Liebe June Carter, verirrt sich Cash leider immer wieder in seichte Country-/Schlagergefilde oder mittelmäßig inspirierte Coverversionen. – Gesamtwertung: 5/10, VÖ: 21.03.2014 |
 Two Wooden Stones – Looking For The LightAls „Acoustic-Freak-Folk-Rock“ bezeichnet die Leipziger Band mit französischen und deutschen Wurzeln ihre Musik. Was das heißt? Eine meist akustisch gehaltene Mischung aus gefühlvollen Songwriterstücken oder knackig rockendem Folk-Rock, gerne mal verspielt oder versetzt mit orientalischen Elementen. Sänger und Mastermind Shélhôm erinnert dabei in seinen besten Momenten stimmlich mal an Sting, mal an Eddie Vedder. Das Ergebnis: ein schönes und abwechslungreiches Stück Folkrock, das mit unterschiedlichen Stilen überzeugt. – Gesamtwertung: 7,5/10; VÖ: 07.03.2014 |
 Twin Forks – Twin ForksDie Zielsetzung der neuen Band um Dashboard Confessional-Frontmann Chris Carrabba ist denkbar einfach: „Was auch immer die Leute im Publikum dazu bringt, mit ihren Füßen zu stampfen und aus vollen Lungen mitzusingen.“ Also bringen Twin Forks auf ihrem 10 Song starken, selbstbetitelten Debüt jede Menge gut gelaunten Uptempo-Sing-and-Clapalong-Folkpop, der allerdings manchmal etwas zu sehr in lapidare Schunkel-Mitklatsch-Rhythmik mit zuckrig-kitschigen Liebestexten und mitgröltauglichen „Ho! Hey!“-Refrains abdriftet. – Gesamtwertung: 6,5/10; VÖ: 14.03.2014 |
 FINNER – The Seaside StoriesThorsten Finner, ehemaliger Frontmann der Alternative-Rocker von Everlaunch, wandelt nun auf Solopfaden. THE SEASIDE STORIES handelt – der Name verrät es bereits – vom Meer, besser gesagt der Inspiration durch seine Besuche auf der dänischen Insel Fanø. Dazu spielt Finner Folk- und Singer-Songwriter-Pop, mal schnell und stimmungsvoll, dann wieder ruhig und gefühlsbehaftet. Runde Sache. – Gesamtwertung: 7/10; VÖ: 14.03.2014 |
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