Der Fluch des fünten Albums? Die gefallenen Pop-Punk-Helden Fall Out Boy melden sich mit AMERICAN BEAUTY/AMERICAN PSYCHO wieder!
Nichts bleibt wie es ist – My Chemical Romance trennen sich, Taking Back Sunday schlagen poppigere Töne an und auch Fall Out Boy bleiben vor dem Virus der Veränderung nicht verschont: Mit ihrem fünften Album AMERICAN BEAUTY/AMERICAN PSYCHO entfernen sie sich gänzlich von ihrem so einzigartigen Sound. Samples und Singalongs machen vielleicht einen guten Song aus, aber keine gute Band.
Ob positiv oder negativ: Schon nach dem zweiten Hören brennt sich AMERICAN BEAUTY/AMERICAN PSYCHO ins Langzeitgedächtnis. Sänger Patrick Stump kann endlich seine sehr vielseitige Liebe zur Musik ausleben: Hip Hop-Elemente treffen auf Pop und epische Melodien. Genau diese Mischung machte ihre erste Single „Centuries“ so erfolgreich. Leider bietet das Album sonst nur wenige Highlights. Bezüglich dem Songwriting haben sich Fall Out Boy sehr schizophren entwickelt: Musikalisch weit nach vorne und textlich eher rückläufig, also wenig Gefühl und viele Instrumente.
Vielleicht glaubte man bei „Save Rock and Roll“ noch an einen Unfall, aber nach diesem Album lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Die fetten Jahre sind vorbei! Vielleicht war es ihnen nach knapp 10 Jahren einfach nicht genug, Idole einer Pop-Punk Bewegung zu sein – Sie wollten einfach mehr. Mehr haben sie jetzt, aber zu welchem Preis? Oberflächliche Texte und Musik vom Band statt handgemacht.
„I’m just a problem that doesn’t want to be solved“, ertönt es bei „Novocaine“ aus den Boxen und genau das denken sich wohl auch Fall Out Boy. Denn das Problem ihrer Veränderung und ihres neuen Sounds haben nun ihre Fans. Ob sie es lösen wollen oder nicht, bleibt abzuwarten. Alles, was man dazu noch sagen kann, ist: Mainstream macht die Musik kaputt. Punkt.
VÖ: 16.01.2015; Island (Universal)
Ohr d’Oeuvre: Irresistible / American Beauty/American Psycho / Centuries
Tracklist:
01. Irresistble
02. American Beauty/American Psycho
03. Centuries
04. The Kids Aren’t Alright
05. Uma Thurman
06. Jet Pack Blues
07. Novocaine
08. Fourth Of July
09. Favourite Record
10. Immortals
11. Twin Skeleton’s (Hotel in NYC)
Gesamteindruck: 5/10