Cold War Kids – Mine Is Yours

„Die Cold War Kids sind zurück!“, so scheint der Opener und Titeltrack „Mine Is Yours“ den Hörer mit seinem an Herzschlag erinnernden Beat empfangen zu wollen. Fast episch fängt es an und geht direkt mit dem wohl stärksten Track des Albums „Louder Than Ever“ weiter, der ohne Probleme der nächste „Hang Me Out To Dry“ werden könnte. Spätestens bei „Royal Blue“ meldet sich aber das Hinterstübchen, erinnert dieser Song doch vor allem zu Anfang sehr an „17“ von Kings Of Leon. Dieser Eindruck wird sich auch im Laufe der Platte nie so richtig verliefen können. Kein Wunder, hatte bei MINE IS YOURS doch Jacquire King, der eben bereits unter anderem mit den Gebrüdern Followill zusammenarbeitete gewaltig seine Finger im Spiel und half den Kindern des Kalten Krieges zu einem durchweg runden Album. Markantes Aushängeschild der Kalifornier bleibt hierbei jedoch ganz klar die eckige Stimme von Sänger Nathan, die in „Sensitive Kid“ sich von ihrer bluesigen, beinahe schon leidenden Seite zeigt und „Finally Begin“ das pure Geühl von Freiheit verleiht, dass man nur so auf die ersten Sonnenstrahlen des Jahres wartet, um mit seinen Freunden einen Trip ins Nirgendwo zu beschreiten. Auf die Straße. Im Auto. Im CD Player MINE IS YOURS. Nur will man hoffen, dass die CD nicht zu Schweigen im Fahrerraum führt, birgt diese doch bei genauerem Hinhören die Gefahr, dass der ein oder andere sie als „Glatt gebügelt“ empfinden könnte. Denn um es mal mit „Skip The Charades“ zu halten und offen zu sein (Can we skip the charades / just be plain?) bietet die Platte eher weniger Ausreißer, als es der Anfang noch vermuten ließ. Nichtsdestotrotz ist den Kaliforniern hier ein Gesamtwerk gelungen, bei dem man das Gefühl hat, direkt mit singen und schwelgen zu können, auch wenn einem die Lieder ja gerade zum ersten Mal aus den Lautsprechern entgegen schallen. Den Textunsicheren sei hier dennoch das Booklet ans Herz gelegt – ein Booklet, wie es sich die Generation Bravo Songtexte nicht hätte erträumen lassen: alle Texte im tollen Design, passend zur Musik, zur Band, zum Album – ein rundes, gelungenes Album, das ab heute so manche CD Player dauer besetzen wird.

VÖ: 21.01.2011 Downtown Music / Cooperative Music

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