Bernd Begemann – Der brennende Junge

50 Jahre Bernd Begemann heißt 25 Jahre Bühnenjubiläum. Das muss zelebriert werden, schließlich gilt der Wahlhamburger als der beste Entertainer Deutschlands. Augenzwinkernd. Das konnte der Songwriter Begemann nicht nur Ende Oktober bei seiner Geburtstagsshow in der Elbmetropole unter Beweis stellen, sondern auch auf den 26 Songs seines Best-Of-Albums DER BRENNENDE JUNGE. Dort singt der Familienvater über Liebe, Gefühle, Sehnsüchte und Alltagsthemen. Ironisch, mal beißend sarkastisch, manchmal gar leicht kitschig, aber auch mit kritischen Hintertönen. Er ist der „Anti-Tocotronic-Typ“, so eine eigene Einschätzung aus dem Jahr 2008. Was auch heißt, dass nicht verkopft-intellektuelle Gesellschaftskritik sein Metier sind, sondern lieber zu eingängigen Popmelodien augenzwinkernde Alltagsthemen wie „Was macht Miss Juni im Dezember“ erörtert werden, die nicht ganz ernst gemeinten Aufforderungen „Bis du den Richtigen triffst – nimm mich“ oder „Gib mir eine zwölfte Chance“ an die Herzdame ergehen oder er die ganz persönlich scharfzüngige „Deutsche Hymne ohne Refrain“ zum Besten gibt. Das alles macht Begemann, seit einigen Jahren in Begleitung seiner Mitstreiter von Die Antwort, seit mittlerweile 1987 zu einer der Konstanten in der deutschen Songwriterszene, selbst wenn er bis heute nicht den Bekanntheitsgrad von Kollegen wie Element of Crime oder besagten Tocotronic erreichen konnte. Dennoch: Herzlichen Glückwunsch und weiter so, Bernd Begemann. Ernsthaft.

Ohr d’oeuvre: Viel zu glücklich (um es lange zu bleiben) / Was macht Miss Juni im Dezember / Unsere Liebe ist ein Aufstand / Ich habe nichts erreicht außer dir

VÖ: 02.11.2012; Tapete Records / Indigo

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