Der Opener „She Wants Me“ geht, wie von den Engländern nicht anders gewohnt, direkt von der CD ins Ohr und ist sehr modern. Es scheint sich dem zur Zeit Gefragten anzupassen ohne dabei den eigenen Stil zu verlieren. Dies mag an dem Produzenten Justin Gerrish liegen, welcher schon viele andere Größen im Studio hatte, oder auch einfach an der verstrichenen Zeit. Wer weiß, vielleicht sind die Jungs ja auch erwachsener geworden.
Dafür sprechen würde der Fakt, dass die meisten Songs wie „Need To Know This“ zwar nicht so wild erscheinen, wie alte Stücke aber trotzdem nicht an Hitpotenzial verlieren.
Allerdings wissen sie immernoch, wie man Stimmung macht und wie man feiert, denn hört man sich nur das eingängie „Done In Secret“ an wird klar, dass The Pigeon Detectives doch noch Stücke haben, die auch von einem ihrer alten Alben stammen könnten. Alleine der gitarrenlastige Anfang ist sehr typisch für die Band, genauso wie das Abwechseln von hineingeworfenen Zeilen und instrumentalen Stellen. Hierdurch kommt besonders die prägnante Stimme Matt Bowmans hervor.
Allerdings geht viel Schwung durch das geringe Tempo verloren, andererseits muss man trotzdem unwillkürlich mit Bein zucken oder mitwippen, wenn man die Beats hört. Und da eigentlich jedes Lied einen charakteristischen Refrain hat, könnte die Band sogar teilweise im Radio gespielt werden. Zudem erzählt jedes eine eigene Geschichte, wobei es nicht nur um Gefühlsduseleien geht, sondern um verschiedenste Lebenssituationen. Auf den ersten Blick machen die Texte nicht wirklich Sinn, doch hört man genauer hin erkennt man viele Zusammenhänge. Daher wird die Musik nicht wirklich langweilig. Dafür sorgen auch die Emotionswechsel im Gesungenen, die vor allem in „Go At It Completely“ hervorstechen.
UP, GUARDS AND AT ‚EM ist daher nicht unbedingt ein Treffer ins Schwarze für Fans, die die alten Sachen der Band vergötterten, aber Leute die die Detectives das erste Mal hören, dürften sich überaus schnell von der Gute-Laune-Musik mit den Mitsingparts mitreißen lassen. Entwicklungen haben eben immer eine positive so wie eine negative Seite, wobei die negative Seite bei diesem Album nicht wirklich ins Gewicht fällt.
VÖ: 23.04.2011; Kartel Ltd / Soulfood
Tracklist:
01. She Wants Me 10/10
02. Lost 8/10
03. What Can I Say? 8/10
04. Need To Know This 9/10
05. Done In Secret 10/10
06. What You Gonna Do? 8/10
07. Turn Out The Lights 8/10
08. Through The Door 7/10
09. Go At It Completely 9/10
I0. I Don’t Know You 7/10
Durchschnitt: 8,4
Gesamteindruck: 8,5/10
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